Iran & die Welt
Das Zögern der US-Regierung in Irak ist klug, vor allem weil sich ihr Handeln in diesem Krisenland unweigerlich auf die Atomgespräche mit Iran auswirkt.
Der Vormarsch der Terrortruppen Isis im Irak überschattet die Betrachtungen der Entwicklung im Iran. Dabei enden in wenigen Wochen die Atomverhandlungen; auch der Amtsantritt von Irans Präsident Hassan Rohani jährt sich. Viele Gründe, Bilanz zu ziehen. In den Messehallen Villepinte in Paris treffen sich jedes Jahr Unterstützer für einen freien, demokratischen und säkularen Iran. Darunter prominente politische Vertreter, viele Abgeordnete und ehemaligen Regierungsmitglieder.
Sunnitischer Aufstand gegen Maleki oder ISIS Terror?
In den bisherigen Meldungen und Analysen der westlichen Presse erscheint der Konflikt im Irak als eine unglaubliche Invasion von ca. 3000 Terroristen aus Syrien, die sich in einer nicht zu überbietenden Geschwindigkeit großer Teile des Irak bemächtigt haben. Die Millionenstadt Mossul ergibt sich innerhalb von einem Tag, nahezu kampflos und die irakische Armee löst sich auf. Angebliche Hinrichtungen von hunderten irakischen Soldaten verbreiten sich im Internet und verhärten den Eindruck, eine kleine Gruppe wild entschlossener Terroristen bemächtigten sich eines Staates. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese Version einer kleinen , sehr effektiven Mörderbande ISIS stimmt.
In der Irak-Krise wollen die USA mit dem Iran kooperieren. Doch diese Partnerschaft bietet keine Sicherheit. Wenn Washington sie schönredet, tut es das aus Unlust, sich weiter im Irak zu engagieren.