Menschenrechte

Iran:Studenten von weiterem Bildungs ausgeschlossen

Die staatliche Zeitung Jame’eh Farda (Die Gemeinschaft von morgen) berichtete darüber, dass mindestens 150 Studenten mit Abschluß zum Magister oder Doktor im Oktober diesen Jahres als „Sternstudenten“ (Begriff des iranischen Regimes, wenn es protestierende Studenten vom weiteren Studienweg ausschließt) tituliert worden sind. Sie erhielten die Nachricht des „Mängelfalls“ und sind somit vom weiteren Bildungsweg an den Universitäten ausgeschlossen.


Die Zeitung schrieb am 30.November über die Fälle. Zitiert wird eine „informierte Quelle“ aus dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Technologie. „In neuen akademischen Jahr werden zwischen 150 – 200 Studenten im Aufbaustudium mit Abschluß zum Magister und Doktor nicht wieder registriert werden und sie bleiben nach dem Ende des Examens ohne offiziellen Abschluß, weil sie zu einem Mängelfall gehören.“In dieser Hinsicht sagte Mahmoud Sadeghi, ein Mitglied im Regimeparlament und Mitglied des Bildungskomitees im Parlament, gegenüber der Zeitung, dass es keine klaren Statistiken und exakte Zahlen darüber gibt, wie vielen Studenten der Abschluß verweigert wurde. „Bei einem Treffen mit dem Minister für Wissenschaft, Forschung und Technologie wurde bestätigt, dass es Fälle von verweigerten Abschlüssen gibt und dass die Zahl der Fälle über 100 Personen beträgt.“Als „Sternstudenten“ gelten solche Studenten, die ihr Studium wegen einer Exmatrikulierung oder der Verweigerung des Abschlusses durch ihre politischen Ansichten verloren haben. Der Begriff  Sternstudenten wurde während der Amtszeit des früheren Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad eingeführt, nachdem die Namen solcher Studenten verschiedener Fachrichtungen in den Berichten der Untersuchungsorganisation durch einen Stern ersetzt wurden. Dort wurde den Studenten der Status entzogen oder sie wurden exmatrikuliert.Rohani hatte in seiner Propagandakampagne bei der Wahl 2013 angekündigt, das Problem der Sternstudenten zu beenden und den Studenten zu erlauben, wieder zurück in die Universitäten zu kommen. Doch laut eines Berichtes von Amnesty International über die „katastrophale Situation“ an den Universitäten nach der Wahl von Rohani hieß es:„Hunderte Studenten sind von der Bildung ausgeschlossen worden. Viele von ihnen sind immer noch im Gefängnis.“ Laut Amnesty Internationale wurden zudem in der Amtszeit von Hassan Rohani weitere Studenten inhaftiert.Laut der Zeitung ist das Versprechen zum Ende des Exmatrikulieren von Studenten nicht erfüllt worden und immer noch in Kraft. Es scheint so, als hätte Rohanis Regierung nicht nur bereits exmatrikulierten Studenten die Rückkehr zur Universität nicht ermöglicht, sondern dass auch weitere zahlreiche Studenten von der Bildung trotz erfolgreicher Abschlüsse ausgeschlossen werden. Die staatliche Zeitung ergänzt:“ Einige Studentenaktivisten, die den Geschichten der Sternstudenten nachgingen, sagten: Einige dieser Studenten mussten ein Schriftstück bei Zutritt zur Uni unterzeichnen und das Problem war gelöst. Wir haben den Parlamentarier Mahmoud Sadeghi dazu befragt und er sagte: Ich kenne keine solchen Vereinbarungen. Ich kann dazu nichts sagen, aber wenn solche Vereinbarungen die Freiheiten und zivilen Rechte der Personen beschneiden, zu dem auch die Mitgliedschaft in einer Studentenvereinigung gehört, dann ist das unrechtmäßig, selbst wenn dieses Abkommen im gegenseitigen Einvernehmen unterzeichnet wurde. Es hat keinen rechtlichen Wert, es ist vom Gesetz her verboten, den Studenten ihre Rechte zu verweigern.“

18 Hinrichtungen,EU Abgeordnete im Iran

Parlamentarische Besuche in Teheran ermutigen Mullahs bei Fortsetzung der Hinrichtungen


Das iranische Regime ließ im Zeitraum von 22 – 29. November 18 Gefangene hinrichten. 10 Hinrichtungen fanden im Gohardasht Gefängnis von Karaj (westlich von Teheran) statt, neun von ihnen in einer Massenhinrichtung am 29. November.Sechs Gefangene wurden im Zentralgefängnis von Täbris (Ost – Iran) zwischen dem 22 und 26. November hingerichtet. Zwei weitere Gefangene wurden in den Gefängnissen von Babol (Nord – Iran) und Qaen (Ost – Iran) am 28. November gehängt. Die Hinrichtungen fanden zeitgleich mit einem Besuch einer Delegation des EU Parlamentes „für die Beziehungen mit dem Iran“ in Teheran statt. Alleine die Hinrichtungszahlen in diesem Zeitraum zeigen, dass der Traum eines moderaten Mullahregimes nichts weiteres als eine Illusion und Täuschung des religiös faschistischen Regimes im Iran ist. Das Regime ist nicht in der Lage, mit den steigenden Protestbewegungen im Land umzugehen. Es kennt keine andere Lösung darauf als Hinrichtungen, Folter und Auspeitschen. Das iranische Volk ist nicht länger bereit, dieses Regime zu tolerieren und es sieht mit Abscheu auf jede Hilfe, die man dem repressiven und korrupten Mullahregime zukommen lässt. Es lehnt auch widerwärtige Wirtschaftsdeals mit einem Regime ab, welches das Volk ausplündert und sein Blut vergießt. Der Besuch ausländischer Delegationen im Iran – egal unter welchem Vorwand – ermutigen die kriminellen Mullahs nur, ihre Unterdrückung, Hinrichtungen und harschen Sicherheitsmaßnahmen fort zu setzen. Jegliche Beziehung mit diesem Regime muss an einer Verbesserung der Menschenrechtslage im Iran geknüpft sein, vor allem dem Ende aller Hinrichtungen.

Iran:Urteile gegen politische Gefangene

Das unmenschliche Mullah-Regime hat neue Dossiers gefälscht und drei politische Gefangene zu harten Strafen verurteilt – Maßnahmen, um den Druck auf diese Personen zu verstärken.Das Urteil gegen den politischen Gefangenen Mohammad Amir Khizi wurde auf 11 Jahre hinter Gittern und zwei Jahre Verbannung in die Stadt Neek Shahr – sie liegt in der entfernten Provinz Sistan und Belutschistan, im Südosten des Iran – erhöht.

Das Urteil gegen Majid Assadi wurde auf sechs Jahre Haft und zwei Jahre Verbannung in die Stadt Barazjan, in der Provinz Bushehr, im Süden des Iran, erhöht.Auch das Urteil gegen Payam Shakiba wurde auf 11 Jahre hinter Gittern erhöht. Alle diese drei politischen Gefangenen gehören zu der Gruppe, die in Halle 10 der Abteilung 4 des Gohardasht-Gefängnisses von Karaj gehalten werden; das ist ein Hochsicherheits-Gefängnis westlich von Teheran, wo die Häftlinge harten Bedingungen unterworfen sind.Mohammad Amir Khizi, 71 Jahre alt, ist ein bekannter Kaufmann des Basar; er wurde in den 80er Jahren wegen Unterstützung der „Organisation der Volksmojahedin des Iran (PMOI/MEK)“ inhaftiert. Er hat bis jetzt mehr als zehn Jahre in den mittelalterlichen Gefängnissen des iranischen Regimes zugebracht. Derzeit leidet er aufgrund seines hohen Alters an Herz- und Darmkrankheiten; doch medizinische Behandlung wird ihm vorenthalten. Ihm werden unerträgliche Bedingungen auferlegt. Majid Assadi, graduierter Ökonom, wurde am 8. Juli 2008 verhaftet. Nach vierjähriger Haft wurde er Juni 2015 entlassen, doch schon 9 Monate später erneut verhaftet. Um den Druck auf ihn zu erhöhen, entziehen ihm die Behörden jegliche medizinische Behandlung. Er leidet an ernsten Darmkrankheiten, zu niedrigem Blutdruck und schwerer Entzündung des Rückenmarks. Payam Shakiba studierte, bevor er von der Hochschule relegiert wurde, politische Wissenschaft. Er wurde am 21. Februar verhaftet. Er war im Jahre 2008 gemeinsam mit fünf Kommilitonen wegen ihrer Tätigkeit an der Universität von Zanjan (im Nordwesten des Iran) verhaftet und auf Kaution nach 22 Monaten entlassen worden. Im Jahre 2010 wurde er erneut verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der iranische Widerstand grüßt diese politischen Gefangenen. Er ruft die internationalen Menschenrechtorganisationen, besonders den Hochkommissar der Vereinten Nationen für die Menschenrechte, den Besonderen Berichterstatter zu der Lage der Menschenrechte im Iran, den Besonderen Berichterstatter zu willkürlicher Haft sowie alle anderen Menschenrechts-Institutionen auf, diese grausamen Strafen zu verurteilen und die Einsetzung einer Ermittlungskommission zu fordern, um die Umstände, in denen die politischen Gefangenen leben, die von dem repressiven Mullah-Regime festgehalten werden, zu untersuchen.

Iran: Mediziner zum Tode verurteilt

Ein renommierter Mediziner ist in Iran wegen "Verdorbenheit auf Erden" zum Tode verurteilt worden. Der Mann lebt eigentlich in Schweden, jetzt schaltet sich die EU ein.


Spiegel Online – Die Europäische Union hat sich einem Medienbericht zufolge in den Fall eines in Iran zum Tode verurteilten und international renommierten Mediziners eingeschaltet. Nach Informationen der "Heilbronner Stimme" wurde bereits Ende Oktober in Teheran eine gemeinsame Protestnote der EU-Mitgliedstaaten übergeben, die sich gegen die Verurteilung aussprachen.
Ahmadreza Dschalali, der eigentlich in Schweden lebt und in Italien und Belgien gearbeitet hat, war im April 2016 während eines Heimatbesuches verhaftet worden. Ihm wurde vorgeworfen, Informationen über das iranische Atomprogramm an USA und Israel weitergegeben zu haben.
Im Gegenzug für die Auskunft sollte er eine Aufenthaltsgenehmigung in Schweden erhalten, begründete die Teheraner Generalstaatsanwaltschaft die Strafe. Die Informationen über Beteiligte und Standorte des Atomprogramms hätten 2010 zur Ermordung zweier iranischer Atomwissenschaftler durch einen Bombenanschlag geführt, so der Vorwurf.
Verurteilung wegen "Verdorbenheit auf Erden"
Amnesty International zufolge wurde der 46-Jährige in einem äußerst unfairen Gerichtsverfahren wegen "Verdorbenheit auf Erden" zum Tode verurteilt. Sein Schuldspruch habe auf Geständnissen basiert, die seinen Angaben zufolge durch Drohungen und Folter erzwungen worden seien.
Neben der EU haben sich auch 75 Nobelpreisträger, darunter die Schriftstellerinnen Herta Müller und Elfriede Jelinek sowie die Chemiker Gerhard Ertl und Joachim Frank, in einer gemeinsamen Erklärung an den Uno-Botschafter des Iran gewandt und ihn um eine Freilassung Dschalalis gebeten.
Ein weiterer Brief mit der Bitte um Unterstützung, verfasst vom Committee of Concerned Scientists, sei an Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere europäische Politiker gegangen, berichtet die "Heilbronner Stimme". Das Kanzleramt habe den Eingang des Schreibens bestätigt. Aus dem Auswärtigen Amt sei zu hören, es verfolge die Entwicklung des Falles "sehr aufmerksam und mit großer Sorge".

Gerechtigkeit für Opfer des Massakers 88

Der Aufruf der politischen Gefangenen Maryam Akbari Monfared für Gerechtigkeit für ihre Familie, die in den 80er Jahren durch das iranische Regime massakriert wurde, hat jetzt die Arbeitsgruppe für erzwungenes Verschwinden von politischen Gefangenen in den Vereinten Nationen erreicht und sie befasst sich damit. Dies ist eine wichtige Entwicklung, um die Verantwortlichen des Massakers von 1988 zur Rechenschaft zu ziehen.

Atena Daemi, eine Frauen- und Zivilrechtsaktivistin, die im Evin Gefängnis inhaftiert war, lobte den Erfolg des Briefes von Maryam Akbari Monfared und nannte ihn einen wertvollen Schritt. Sie hofft, dass nun auch andere Opfer der Menschenrechtsverletzungen im Iran ähnliche Schritte unternehmen. Roghiyeh, Abdolreza, Alireza und Gholamreza Akbari Monfared waren Mitglieder einer Familie, die von der Islamischen Republik Iran mit verschiedenen Methoden in den dunklen Jahren der 80er ermordet wurden. Abdolreza Akbari Monfared wurde 1981 mit 17 verhaftet und zu drei Jahren Haft verurteilt. Doch er blieb länger als das Strafmaß im Gefängnis. Er wurde 1988 ohne Urteil erneut inhaftiert und hingerichtet. Alireza wurde am 8. September 1981 verhaftet und durch ungeklärte Umstände in weniger als 20 Tage nach seiner Inhaftierung ermordet. Während der Trauerzeremonie der 7. Nacht nach dem Tod von Alireza wurden seine Mutter, Gorgi Shiripour, und ihre Schwester, Roghiyeh, verhaftet. Die Mutter wurde zu 5 Jahren Haft, die Schwester zu 8 Jahren Haft verurteilt. Auch sie wurde 1988 während des Massakers an politischen Gefangenen ein Jahr vor dem Ende ihrer Haftzeit hingerichtet. Gholamreza Akbari Monfared wurde 1983 verhaftet und starb 1985 in Haft unter der Folter.Keiner von ihnen wurde zum Tode verurteilt und dennoch wurden sie mit verschiedenen Methoden hingerichtet und ermordet.Fast 14 Jahre danach sitzen Maryam und Reza Akbari Monfared, die Überlebenden dieser Familie, in Haft. Maryam hat eine Gefängnisstrafe von 15 Jahren erhalten, sie befindet sich im 8. Haftjahr ohne einen einzigen Tag des Hafturlaubes und Reza Akbari Monfared sitzt eine 5 ½ Jahre lange Haftstrafe ab. Im letzten Jahr reichte Maryam Akbari Monfared eine Beschwerde im Gefängnis gegen die Vertreter des iranischen Regimes ein, die an der Ermordung und Hinrichtung ihrer Familienmitglieder beteiligt waren. Die Beschwerde wurde auch an inländische und internationale Justizbehörden übergeben. Die inländischen Behörden untersuchten die Hinrichtungen nicht, weil viel Mitarbeiter selbst zu den Verantwortlichen der Ermordungen der 80er Jahre zählen. Die Verhörspezialisten des Geheimdienstministeriums, die eigentlich kein Recht haben, sich in einen gerichtlichen Fall einzumischen, sagten ihr, dass man sie wegen der Beschwerde nicht frei lassen werde. Ihr Ehemann wurde verhört und ihm damit gedroht, dass er ebenfalls inhaftiert wird und das man Maryam in das Borazjan Gefängnis ins Exil verlegt.Doch internationale Vertreter reagierten auf  die Beschwerde von Maryam Akbari. Sie versprachen, den Fall innerhalb eines Jahres neu zu bewerten und laut existierender Dokumente stehen Roghiyeh und Abdolreza Akbari Monfared nun auf der Liste der Menschen, die zu den erzwungen verschwundenen Personen zählen.Nicht nur Maryam und ihre Familie, sondern auch viele andere Familien fordern von den Vertretern der Justiz des iranischen Regimes Gerechtigkeit für ihre Verwandten, die ruchlos und brutal in den Gefängnissen des Regimes ermordet wurden. So hat zum Beispiel Mansoureh Behkish, die mehrfach verhört und inhaftiert wurde, Gerechtigkeit über die Ermordungen ihrer sechs Geschwister gefordert. Auch sie wurde dafür zu einer lange Gefängnisstrafe verurteilt. Fatima Mothana ist eine weitere tapfere Frau, die zusammen mit ihrem Ehemann Hassan Sadeghi in Haft sitzt. Sie forderte Gerechtigkeit für die Ermordung ihrer drei Brüder und der Frau eines ihrer Brüder, die vom Regime während der Haftzeit getötet wurden.Die Hinrichtungen und Ermordungen durch die Herrscher dieses 40 Jahre alten Regimes sind nicht nur auf diese wenigen Familien beschränkt. Sie sind nur ein sehr kleiner Teil der Geschichte der Hinrichtung, Folter und Ermordungen unter dem iranischen Regime.