Mitglieder einer schiitischen Kampfeinheit bejubeln den Durchbruch in die belagerte Stadt Amerli im Nordirak

Chaos in Nahost: Darum ist Iran der heimliche Gewinner - Der Gewinner sitzt in Teheran

Zeitgleich zu den Gesprächen: Demonstration in Teheran gegen jede Beschränkung des iranischen AtomprogrammsDer Iran profitiert von den Feuern, die er in der Region gelegt hat. Es ist eine altbewährte Strategie Teherans, Brandstifter und Feuerwehr zugleich zu sein.

Neu ist allein, dass die aktuelle US-Regierung die Rolle des Iran bei der Lösung regionaler Probleme überschätzt und seine Rolle bei der Verursachung der Brände herunterspielt.

„Die Annahme, dass der Feind (Iran) meines Feindes (ISIS) mein Freund ist, ist bestenfalls töricht. Der Westen scheint nicht zu verstehen, dass der Iran auch unter sogenannten „Reformern" oder „moderaten Führern" weiterhin untrennbar verbunden ist mit den Idealen seiner Revolution – und die regionale Ordnung umkrempeln will", so die Einschätzung Ottolenghis.

„Die Feindschaft des Iran gegen Israel und die USA sind ein Kernprinzip der iranischen Außenpolitik; ebenso die Rivalität mit Saudi-Arabien um die Führungsrolle in der islamischen Welt. Kein Stück „Realpolitik" kann diese Kernüberzeugungen ändern. Und das ist der Grund, warum der Iran – selbst wenn es einen Nukleardeal geben wird, und auch daran darf man zweifeln – den Interessen des Westens im Nahen Osten immer im Weg stehen wird."

Egal, ob es um eine Ende der Terrorfinanzierung, die Stabilisierung des Irak oder einen dauerhaften Frieden zwischen Israel und den Palästinenser geht – der Iran wird immer sein Bestes geben, um bei allen Projekten des Westens in Nahost im Weg zu stehen.

Nahost-Experte Ottolenghi: „Die USA liegen falsch, wenn sie denken, dass Assad ISIS vorzuziehen ist. ISIS und Assad – und Assads größter Sponsor, der Iran – sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Solange der Westen nicht begreift, dass die iranische Politik in der Region nicht konstruktiv ist, wird Teheran weiter von dem Chaos profitieren."