GENF (24. April 2017) – Die Berichterstatterin über die Situation der Menschenrechte in der Islamischen Republik des Iran Asma Jahangir hat einen Bericht, der von der Iranischen Nachrichtenagentur (IRNA) veröffentlicht wurde, angeprangert, in dem behauptet wird, sie statte Saudi Arabien einen Besuch ab, um die Behörden in Teheran zu diffamieren.
Der Bericht unterstellt auch, dass Frau Jahangir die Mission aus militärischem Interesse unternehme. Aber die Sonderberichterstatterin hat diese Nachrichten verurteilt und entschieden geleugnet.
Ich bin entsetzt über diese Darstellung erfundener und böswilliger Nachrichten, die klar meine Integrität und Unabhängigkeit kompromittieren soll, die beide international anerkannt sind“, äußerte Frau Jahangir.
„Jeder, der eine Abweichung vom Urteil der Sonderberichterstatterin fundiert belegen kann, kann seine Zweifel zum Ausdruck bringen. Es ist jedoch nicht hinnehmbar für Mandatsinhaber, dass sie Diffamierungskampagnen ausgesetzt werden, wenn sie ihre Pflichten erfüllen, die vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen auferlegt wurden“, betonte sie.
„Leider bestätigen die Anklagen nur die Begutachtung, die ich in meinem ersten Bericht an den UNO Menschenrechtsrat abgegeben habe über das Klima der Furcht, das im Iran existiert, wo ähnliche Methoden benutzt werden, um abweichende Meinungen zum Schweigen zu bringen“, fügte sie hinzu.
Die Sonderberichterstatterin wiederholte, dass Kampagnen der Verunglimpfung sie weder in die Defensive drängen noch ihre Unabhängigkeit beim Bericht über die Probleme beeinträchtigen werden, vor denen die Iraner im Hinblick auf ihre Rechte, ihre Würde und ihre Freiheiten stehen.
Frau Asma Jahangir (Pakistan) wurde im September 2016 vom Menschenrechtsrat zur Sonderberichterstatterin über die Situation der Menschenrechte in der Islamischen Republik des Iran ernannt. Frau Jahangir wurde ausgewählt in ihrer Eigenschaft als Präsidentin der obersten Anwaltskammer in Pakistan und als Vorsitzende der Menschenrechtskommission in Pakistan. Seit Jahren ist sie sowohl national als auch international für ihren Beitrag zur Sache der Menschenrechte und als Empfängerin von maßgeblichen Auszeichnungen im Bereich der Menschenrechte anerkannt. Sie hat sich sehr umfassend mit den Feldern der Frauenrechte, des Schutzes religiöser Minderheiten und der Beseitigung sklavenartiger Arbeit beschäftigt. Zuvor war sie Sonderberichterstatterin über summarische Hinrichtungen und die Freiheit der Religion.
Die Sonderberichterstatter und Arbeitsgruppen sind Teil dessen, was als Besondere Prozeduren des Menschenrechtsrats bekannt ist, der größten Organisationseinheit unabhängiger Experten im System für Menschenrechte der UNO. Besondere Prozeduren ist der allgemeine Name der unabhängigen Untersuchungs- und Überwachungsmechanismen, die sich entweder auf besondere Situationen in bestimmten Ländern oder auf thematische Angelegenheiten in allen Teilen der Welt beziehen. Experten der Besonderen Prozeduren arbeiten auf freiwilliger Basis; sie gehören nicht zum Personal der UNO und bekommen für ihre Arbeit kein Gehalt. Sie sind von jeder Regierung oder Organisation unabhängig und leisten ihre Arbeit nach individuellen Möglichkeiten.