Das Buch „NWRI", eine Selbstdarstellung des Nationalen Widerstandsrats Iran und seiner Vision für das Land Iran, begrüße ich als eine Veröffentlichung, die klar und wahrhaftig zeigt, wie eine Organisation unter höchstem Druck, in völliger Selbständigkeit über Jahrzehnte im friedlichen Widerstand ihre humanen Ziele verfolgt und sich selbst treu bleibt.
Insbesondere angesichts des gerade tobenden fürchterlichen Fundamentalismus stellt das Buch klar heraus, wie die Vision und Geschichte des Nationalen Widerstandes im Iran und in der Diaspora vom Prinzip der Trennung von Religion und Staat geprägt ist. Der Rat erkennt alle Religionen und Ethnien an und kein Bürger soll wegen seiner Religion gefördert oder benachteiligt werden. Gerade als Christin liegt mir am Herzen, dass es Religionsfreiheit gibt. Hoch zu schätzen ist das klare Bekenntnis zum Prinzip der friedlichen Koexistenz mit den unterschiedlichen Kulturen und Religionen der Welt. Deshalb ist der NWRI ein natürlicher Partner im Bestreben, den Fundamentalismus und die von ihm ausgehenden unmenschlichen Verbrechen zu überwinden.
Das Buch gibt einen guten Einblick in die inneren Strukturen des NWRI und macht deutlich, mit welch unbeugsamem Willen zur Veränderung der herrschenden Verhältnisse seine Mitglieder mit allen ihnen zur Verfügung stehenden friedlichen Mitteln arbeiten und dabei gleichzeitig auf den inneren demokratischen und freiheitlichen Umgang miteinander achten.
Besonders zu beachten sind in diesem Buch das Prinzip der Gleichberechtigung von Mann und Frau und die hervorragende Beteiligung der Frauen am Kampf um die Menschenrechte.
Um so beachtenswerter ist es, dass eine der größten anti-fundamentalistischen Bewegungen des Mittleren Ostens von einer Frau, der Präsidentin des iranischen Widerstandes, Maryam Rajavi geleitet wird.
Frau Rajavi, der ich mehrmals begegnet bin und mit der ich in offenem und ehrlichem Austausch über die Zukunft des Landes gesprochen habe, ist eine Quelle der Inspiration für ihre Organisation, für ihre Mitglieder aus allen Altersgruppen. Ich bin nicht die erste, die bemerkt, welchen Einfluss sie auf die jüngere Generation gewonnen hat. Das Buch zeichnet ihren Weg nach, von der jungen Studentin zur politisch aktiven Frau, einer Führungspersönlichkeit, die überzeugt und darum an die Spitze der Widerstandsbewegung gekommen ist.
Das Buch offenbart das Selbstverständnis freiheitsliebender Menschen sowie ihre Ausdauer und Treue zu ihren Zielen.
Hervorheben möchte ich den klaren Aufbau des Buches und die verständliche Sprache, in der die Autoren über ihre politische Arbeit zur Erlangung der Freiheit und Demokratie im Iran berichten.
Prof. Dr. Rita Süssmuth
Bundestagspräsidentin a.D.