Frauen

Frauenschachturniers im Iran boykottieren

FRAUEN & FUNDAMENTALISMUS – Ein Frauenfeindliches Regime darf keine Plattform der Legitimation bekommen

Mit Unverständnis und Entsetzen haben Schachspielerinnen in aller Welt sowie der Frauenausschuss des Nationalen Widerstandsrates Iran (NWRI, Exiliraner) auf die Entscheidung des Weltschachbundes (FIDE) reagiert, die Schachweltmeisterschaften für Frauen 2017 im Iran stattfinden zu lassen.

نخستین شطرنج باز زن ایرانی که استاد بین المللی شطرنج شد

Zwar beteuern die Funktionäre der FIDE, dass es vor der Entscheidung keinen Widerspruch gegeben habe, doch schnell formierte sich Widerstand gegen die Entscheidung, denn neben dem Kopftuchzwang für Spielerinnen steht das iranische Regime vor allem für ein frauenverachtendes Regime, welches Genderapartheid in Theorie und Praxis und im islamischen Rechtssystem praktiziert. Der Frauenausschuss des NWRI forderte in einer Erklärung die Rücknahme der Entscheidung und wies darauf hin, welch frauenverachtenden und blutrünstigen Weg der Iran unter dem sogenannten „moderaten Mullah“ Hassan Rohani im Iran genommen hat.

Unter seiner Amtszeit wurden nicht nur iranische Frauen gehängt, sondern auch eine vergewaltigte Frau hingerichtet. Frauen in Isfahan wurden zu Duzenden öffentlich mit Säureangriffen ins Gesicht entstellt und die Täter bis heute nicht verfolgt, Frauen wurde der Zugang an einem internationalen Volleyballturnier sowie vielen weiteren Sportveranstaltungen versagt und die Kleidungsvorgaben sorgen weiterhin auf den Straßen des Landes für die Unterdrückung des Selbstbestimmungsrechts der Frau. Hinzu kommen Zehntausende Zwangsehen minderjähriger Mädchen jedes Jahr und vieles mehr, was unter Rohani mehr verschärft, als gelockert wurde.

Mehrere Großmeisterinnen haben sich bereits einem Boykottaufruf angeschlossen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet

Maßnahmen gegen „unislamische” Kleidung

Weitere Maßnahmen gegen „unislamische” Kleidung von Frauen im Iran

Das iranische Regime verstärkt den Druck auf die Produktions- und Verteilungslinien im Iran und nimmt damit einen erneuten Anlauf, Kleidung verschwinden zu lassen, die als unislamisch und unvereinbar mit den fundamentalistischen Regelungen der Mullahs betrachtet wird.

Mindestens vier Produktions- und Verteilungsstätten in Isfahan im Zentraliran wurden in den letzten Tagen geschlossen, wie einem Bericht in der Nachrichtenagentur Tasnim vom Mittwoch, dem 27. Juli, zu entnehmen ist, die mit der Qods Armee in den Revolutionsgarden (IRGC) nahesteht.
Ebrahim Khatabakhsh, Chef der Vereinigung der Kleidungshersteller in Isfahan, äußerte gegenüber Tasnim: „Es geht um Linien der Produktions- und Verteilung von Kleidung in Isfahan, die nicht mit den Standards der Islamischen Republik im Iran konform gehen“.
Er ergänzt: „Einige dieser Produktionsstätten wurden angewiesen, ihre Kleidung der iranisch-islamischen Kultur und ihren Standards anzupassen. Man sieht in diesen Tagen in Isfahan immer weniger aus dem Ausland eingeschmuggelte Kleidung
Einer der Pläne, die es derzeit gibt, ist, vorne offene Mäntel (Manteaux) mit den Markenzeichen der Designer aus den Kleiderläden der Stadt herauszunehmen“.
Die sogenannte „Moralpolizei“ des Regimes werde weiterhin stichprobenartig im ganzen Stadtgebiet vorgehen, „Derzeit werden vor- und nachmittags organisierte Inspektionen solange durchgeführt, bis alle Bezirke erfasst sind“.
In den letzten Tagen hat die Polizei des Regimes ihre repressiven Maßnahmen gegen Frauen im Iran erweitert.
Das fundamentalistische Regime hat  am Dienstag   in  der nordwestlich gelegenen Stadt Marivan in der iranischen Provinz Kurdistan eine Gruppe von Frauen verhaftet, die dort öffentlich mit dem Fahrrad gefahren ist.
Der Vorfall ereignete sich am 26. Juli. Eine Gruppe von Frauen wollte an einer Sportveranstaltung teilnehmen, bei der es mit dem Fahrrad vom Stadionplatz der Stadt zum Zaribar See ging.
Augenzeugenberichten zufolge haben sich repressive Kräfte (der Polizei) den Frauen und Mädchen genähert und ihnen mitgeteilt, dass nach einer neuen Direktive der Regierung das Fahren mir dem Fahrrad auf öffentlichen Plätzen für Frauen untersagt und als „ungesetzlich“ angesehen wird.
Die Polizeikräfte forderten die Frauen und Mädchen auf, schriftlich zu unterschreiben, dass sie ihren „Verstoß“ des öffentlichen Fahrradfahrens nicht wiederholen würden.
Mehrere der Frauen, die gegen die neuen frauenfeindlichen Maßnahmen protestiert haben, seien in Schutzhaft genommen worden, so einige Zeugen.

Gefangene - 23 Tage Hungerstreik

Iranische politischer Gefangene Christin nach 23 Tagen Hungerstreik in kritischem Zustand

Eine iranische politische Gefangene Christin befindet sich nach 23 Tagen Hungerstreik im Teheraner Evin Gefängnis im kritischem Zustand.

Maryam Naghash Zargaran, eine konvertierter Christin, hat einen Blutdruck von 70/50. Sie hat Lähmungen von den Knien abwärts und ein Arzt hat bestätigt, dass sie Herzprobleme hat. Zargaran’s Familie fordert, dass sie für eine Behandlung entlassen wird, aber das Geheimdienstministerium des Regimes hat dies bisher abgelehnt.

Zargaran begann ihren Hungerstreik am 5. Juli 2016, um gegen die inhumanen Bedingungen in dem Gefängnis zu protestieren und forderte ihre bedingungslose Freilassung. Sie setzt ihren Hungerstreik auch fort, weil sie ihre Zellenkollegin Narges Mohammadi unterstützt, die protestiert, weil ihr das iranische Regime den Kontakt zu ihren Kindern untersagt.

Zargaran wurde vom Scheingericht der Mullahs zu vier Jahren Haft wegen Anschuldigungen wie Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit und der Teilnahme an illegalen Versammlungen verurteilt, doch sie hat zu diesen Anschuldigungen niemals vor einem Gericht Stellung nehmen dürfen. Sie befindet sich seit dem 15.Juli 2013 im Frauentrakt des Evin Gefängnisses.

Gefangene über Druck in Gefängnisse

Politische Gefangene dokumentiert Restriktionen und Druck in iranischen Gefängnissen

Eine iranische politische Gefangene, die bis vor kurzem im berüchtigten Teheraner Evin Gefängnis im Hungerstreik war, gab eine Erklärung heraus, in der sie detailliert über die unterdrückende Natur der iranischen Gefängnisse berichtet.

Narges Mohammadi (44), erläutert in der Erklärung, wie das Scheingericht des Regimes schwere Strafen gegen politische Gefangene verhängt, sie von ihren Familien trennt, in Einzelhaft zwing und ihnen unzumutbare Lebensbedingungen auferlegt.

In ihrer Nachricht, die am 23. Juli veröffentlicht wurde, heißt es:“ Ich protestiere gegen die Unterdrückung und die Beschränkungen für Gefangene. Diese Einschränkungen und der erbarmungslose Druck, sobald eine Person in Einzelhaft ist, ist unerträglich. Dies ist ein klarer Beleg für psychologische Folter.“

Sie deckt auf, wie weibliche politische Gefangene kein Telefon in den Zellen benutzen dürfen, obwohl 2/3 der inhaftierten Frauen Mütter sind und sie erklärt, wie die Frauen um ihre Kinder trauern, die aus dem Iran fliehen mussten und wie sehr sie sich wünschen, sie nur einmal wieder zu hören.

In ihrem Brief sagt sie:“ Meine lieben Kinder Kiana und Ali haben den Iran am 16. Juli 2015 verlassen müssen.“

Sie ergänzt, dass sie ihren Hungerstreik am 27. Juni 2016 begann, weil ihr verweigert wurde, am Telefon mit ihren Kindern zu sprechen.

Ihr Hungerstreik war aber auch ein Protest gegen die Menschenrechtsverletzungen, die gegen politische Gefangene begangen werden und dass die Unterdrückung von Frauen und Müttern doppelt so hoch ist.

Im berüchtigten Evin Gefängnis in der Abteilung für politische Gefangene gibt es, so Mohammadi, einige Eltern, die ihre Kinder ohne Betreuung zurück lassen mussten.

Sie ergänzt:“ Mittlerweile ist gegenüber den politisch-ideologischen Gefangenen eine brutale Strenge im ganzen Land zu sehen.“

Sie beendete ihren Hungerstreik, nachdem ihr erlaubt wurde, einen Anruf zu ihren Kindern zu tätigen, doch sie sagt, sie wird ihren Protest für Menschenrechte im Iran nie beenden.

Sie sagte:“ Die iranische Machthaber wissen, dass die Anerkennung der Menschenrechte eine wichtige Forderung ist....Menschenrechte sind kein abstraktes Konzept, sie sind mit den Idealen der iranischen Nation verknüpft und wenn sie verletzt oder mißachtet werden, dann werden die Menschen Widerstand dagegen leisten.“

Im September 2011 wurde Mohammadi, eine Rechtsanwältin, zu 11 Jahren Haft für „Aktionen gegen die nationale Sicherheit“ und „Propaganda gegen den Staat“ sowie weiteren Anklagen dieser Art verurteilt. Im März 2012 wurde ihre Haft auf sechs Jahre verkürzt und drei Monate später wurde sie auf Bewährung entlassen.

Im Mai 2015 wurde sie erneut verhaftet, obwohl es Bedenken wegen ihres Gesundheitszustandes gab. Sie sollte den Rest ihrer Haftstrafe absitzen.

Im Mai 2016, als sie im Gefängnis saß, verurteilte sie das sogenannte „Revolutionsgericht“ in Teheran zu weiteren 16 Jahren hinter Gittern.

Das Scheingericht der Mullahs befand Mohammadi für schuldig, eine Menschenrechtsbewegung gegründet und betrieben zu haben, welche die Abschaffung der Todesstrafe fordert.

Frauen für Fahrradfahren verhaftet

Frauen für Fahrradfahren in der Öffentlichkeit verhaftet

Das iranische fundamentalistische Regime ließ am Dienstag eine Gruppe von Frauen verhaften, die in der Öffentlichkeit in der nordwestiranischen Stadt Marian (Kurdistan Provinz) Fahrrad fuhren.

Der Vorfall ereignete sich am 26. Juli, als eine Gruppe von Frauen plante, an einer Fahrradsportveranstaltung im städtischen Stadium am Zaribar See teil zu nehmen.

Laut Augenzeugenberichten hielten staatliche Sicherheitskräfte (Polizei) die Frauen und Mädchen fest und informierten sie darüber, dass es eine neue Regierungsinitiative gibt, die Frauen das Fahrrad fahren in der Öffentlichkeit verbietet und das sie damit gegen „das Gesetz verstoßen“.

Die unterdrückenden Polizei forderte die Frauen und Mädchen auf, dass sie Erklärungen unterschreiben, in denen sie den „Verstoß“ des öffentlichen Fahrradfahrens anerkennen. 

Mehrere Frauen, die gegen dieses neue frauenfeindliche Maßnahme des Regimes protestierten, wurden laut Augenzeugenberichten in Gewahrsam genommen.

Farideh Karimi, Mitglied des Nationalen Widerstandsrates Iran (NWRI) und Menschenrechtsaktivistin, sagte dazu:

 „Die Unterdrückung der Frauen gehört seit Beginn der Mullahherrschaft zu einem festen Bestandteil. Die aktuellen restriktiven Maßnahmen zeigen, dass die Frauenfeindlichkeit des Regimes unter Rohani sogar noch zugenommen hat. Mit jedem Tag, schränkt das Mullahregime die Basisrechte von Frauen weiter ein, von Rechten, die diese einst hart erkämpft hatten.

Diese Geschlechterdiskriminierung sowie das generell steigende Verletzen von Menschenrechte spricht die Sprache der Realität unter Hassan Rohani und sie weicht in keinster Weise von anderen Mullahs ab. Die Hoffnungen der Verbesserung der Frauenrechte, die manchmal zu Beginn des Amtsantrittes von Rohani als Präsident geäußert wurden, sind nichts weiter als ein Märchen.

Die Welt beginnt nun, verspätet Notiz von dieser Tragödie zu nehmen, wie die Erklärung des Außenministeriums von Großbritannien kürzlich zeigte. Letzte Woche wurde darin gesagt, dass sich die Menschenrechtslage im Iran in den letzten sechs Monaten verschlechtert hat.“