Weitere 70 Menschen im Iran nach gemeinsamer Party von Frauen und Männern im Restaurant verhaftet
Das Mullahregime ließ am Donnerstag letzte Woche mehr als 70 Jugendliche Männer und Frauen verhaften, die an einer Mix-Gender Party in einem Restaurant in Teheran teil nahmen. Das berichteten staatliche Medien des iranischen Regimes am Freitag.
Die Jugendlichen wurden von der Polizei des Regime nach einer Razzia in einem Restaurant im Bezirk Farahzad (im Norden von Teheran) verhaftet. Das berichtet die ILNA Nachrichtenagentur.
Zu Beginn der Woche hatten die staatlichen Sicherheitskräfte (Polizei) in Bandar Abbas (Südiran) 62 Menschen bei einer Mix-Gender Party verhaftet und sie ins Gefängnis transferiert. Auch darüber berichteten staatliche Medien.
Die staatliche Zeitung Shahrvand schrieb, dass am 2. Juni 23 Männer und 39 Frauen inhaftiert wurden, nachdem sie gemeinsam tanzten und eine Party feierten. Die Party wurde am 29. Mai von der Polizei gestürmt. Diese Vorfälle waren nicht die Einzigen in den letzten Tagen im Iran.
Mehr als zwei Duzend junge Männer und Frauen aus dem Iran wurden am letzten Wochenende vom Mullahregime in Maschhad (Nordostiran) verhaftet, die ebenfalls eine gemeinsame Party veranstaltet hatten.
Die 29 Jugendlichen wurden nach einer Party am Abend des 28. Mai in einer Villa nahe der Danesh Kreuzung in Maschhad fest genommen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Pokna berichtete weiter, dass insgesamt 15 Männer und 14 Frauen im jugendlichen Alter bei der Party verhaftet wurden und bereits am Sonntag vom Gericht des 6. Bezirkes in Maschhad verurteilt wurden.
Weitere 35 Jugendliche Frauen und Männer wurden letzte Woche für die Teilnahme an einer Mix-Gender Party bei einer Abschlußzeremonie nahe Qazvin, ca. 140 km nordwestlich von Teheran, verhaftet und ausgepeitscht. Das teilte der Staatsanwalt der Stadt am 26. Mai mit.
Ismaeil Sadeqi Niaraki, ein berüchtigter Mullah, der zudem Staatsanwalt des Regimes in Qazvin ist, sagte letzten Donnerstag, dass eine spezielle Gerichtsverhandlung abgehalten wurde, nachdem man junge Männer und Frauen fest genommen hatte. Seine Aussagen wurden am 26. Mai von der Nachrichtenagentur Mizan verbreitet, die zu der Justiz des fundamentalistischen Regimes gehört.
„Nachdem wir Informationen erhalten hatten, dass eine große Gruppe von Frauen und Männer in einer Villa in einem Vorort von Quazvin eine Party veranstaltet haben....ließen wir alle Teilnehmer dieser Feier verhaften“, sagte er.
Niaraki ergänzte, dass am folgenden Morgen jeder Inhaftierte 99 Peitschenhiebe von der sogenannten „Moralpolizei“ erhielt.
Laut Niaraki haben solche Partys eine soziale Signifikanz für das Regime, daher „ist eine entschlossene und klare Antwort der Justiz mit einer schnellen Beurteilung und Umsetzung des Gesetzes notwendig.“
„Wir danken Gott dafür, dass die Polizei innerhalb von 24 Stunden Befragung, Untersuchung, Anhörung, Urteil und Ausführung der Strafe ermöglichen konnte.“, ergänzte er.
Der Staatsanwalt des Regimes behauptete weiter, dass die Justiz solche Aktionen „von Gesetzesbrechern nicht tolerieren wird, welche dann Entschuldigungen wie Freiheit oder Spaß bei Geburtstagspartys und Abschlußpartys bringen“.
Er warnte die Jugendlichen, dass sie vorsichtig damit sein sollten, Mix-Gender Party abzuhalten, weil: „Solche Teilnehmer werden verhaftet. Dies wird als Verbrechen angesehen und kann für die weitere Ausbildung dieser Menschen und ihre spätere Arbeitsplatzsuche schwere Konsequenzen haben.“
Im letzten Monat hatten bereits paramilitärische Bassidsch Einheiten im Nordosten des Landes zwei Mix-Gender Partys innerhalb von 72 Stunden aufgelöst und dabei 70 Menschen inhaftiert.
Der Leiter der fundamentalistischen Bassidsch im Bezirk Nishapur, Ali-Akbar Hosseini, gab bekannt, dass seine Einheiten über eine sogenannte „obszöne Party“ in der Stadt informiert wurden. Bei der folgenden Razzia wurden 14 Jungen und 14 Mädchen verhaftet und kamen in die lokale Polizeistation.
Die zweite Party wurde am 20. Mai aufgelöst. Dabei wurden über 40 Teilnehmer verhaftet, sagte Hosseini gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Fars am 21. Mai.