Die Türkei setzt seit Juli auf den Austausch von Waren gegen Waren. In denTauschhandel sollen der Iran, die Turk-Staaten und einige Länder aus Afrika einbezogen werden. Ankara will die Banken und damit die Sanktionen umgehen.
(Foto: Flickr/blmurch)
Ankara sucht nach Auswegen, um das internationale Wirtschaftsembargo gegen den Iran zu umgehen. Deshalb strebt die Türkei seit Juli einen direkten Tauschhandel mit anderen Ländern an.
Murat Akyüz, Vorsitzender der Union der Exporteure von chemischen Materialien und Produkten (IKMIB), sagt, die Türkei könne mit diesem neuen Schritt nicht gegen das geltende Embargo verstoßen. Denn der bilaterale Handel werde weder durch Gold noch durch Geld abgewickelt. Beide Länder werden vom Tauschhandel profitieren, berichtet Haber 7. „Wir werden den Iran mit Waren beliefern und im Gegenzug Kunststoffe erhalten“, so Akyüz.
Mehmet Büyükekşi, Vorsitzender des Rats der türkischen Exporteure (TIM), verspricht sich durch diesen Vorstoß einen Exportanstieg in Höhe von fünf bis zehn Prozent. Die Türkei erwartet von dem Tauschhandel auch positive Auswirkungen auf ihre negative Handelsbilanz. Auch durch ausländische Investitionen versucht das Land sein Handelsbilanz-Defizit auszugleichen.
Wichtige Partner des Tauschhandels sind neben dem Iran die zentralasiatischen Turk-Staaten und afrikanische Länder.
Offenbar möchte die türkische Regierung beim Handel mit anderen Ländern die Kreditinstitute umgehen. Denn beim Tauschhandel wird ein Wert gegen einen anderen Wert verrechnet. Die Vorfinanzierung von Waren mit geliehenem und verzinstem Geld fällt komplett weg. (Red. / Deutsch-Türkische-Nachrichten)