Uranschmuggler geködert

Irans-Atomanlagen

Mutmaßlicher Uranschmuggler wurde auf New Yorker Flughafen abgefangen. Er wollte einen Atomdeal mit dem Iran einfädeln.

Wie die US-Justiz mitteilt, wurde Patrick Campbell, ein 33-jähriger Bürger von Sierra Leone, am Mittwoch, dem 21. August am New Yorker Flughafen J. F. Kennedy festgenommen. Er war auf dem Weg von Paris in den US-Bundesstaat Florida.

Der Mann hatte sich im Mai 2012 auf eine Kleinanzeige der Internetseite Alibaba.com gemeldet, deren Autor angab, Uran kaufen zu wollen. Nicht wissen konnte er, dass die Anzeige von der US-Einwanderungsbehörde aufgegeben worden war.

Der Festgenommene hatte sich mit Geheimagenten treffen wollen, die sich als Händler ausgaben, die das Uran in den Iran schicken wollten, wie es in der Anklageschrift heißt.
Die vorgeblichen Händler sagten Campbell, sie wollten für den Iran tausend Tonnen gereinigtes Uran kaufen. Für den Transport solle es mit anderen Mineralstoffen vermengt werden. Der Mann habe daraufhin eingewilligt, eine als Chromeisen deklarierte Lieferung von Sierra Leone zum iranischen Hafen Bandar Abbas zu organisieren.

Uranproben in den Schuhen

Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, gab der Mann an, mit einer Firma an der Grenze zwischen Liberia und Sierra Leone verbunden zu sein, die mit Uran, Gold, Diamanten und Chromeisen handelt.

Der Staatsanwaltschaft zufolge wollte er nun seinem Kontakt in Florida Uranproben vorlegen. Diese hatte er in Plastiktüten in den Sohlen von Schuhen in seinem Gepäck versteckt. Es handelte sich um Uranium 308, das für die Herstellung von Atomwaffen eignet. Dem Mann wird vorgeworfen, die US-Sanktionen gegen den Iran verletzt zu haben. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft und eine Strafe von einer Million Dollar.

Aktenzeichen: U.S. v. Campbell, 1:13-mj-733, U.S. District Court, Eastern District of New York (Brooklyn).