Informationen über Linke Gruppen im Exil und Ihre Geschichte
Die Iranischen Fadaee Volksguerillias (IPFG)
Die iranischen Fadaee Volksguerillias gehören zu einer Zahl von Splittergruppen, die nach der Revolution 1979 übrig blieben und die die vereinten Fadayeen fordern. Die IPFG sind eine vereinigte Organisation: Die Gruppe glaubt, dass der größte Fehler des iranischen Regimes in Teheran nicht der islamistische Extremismus ist, sondern die Transformation des Iran in eine „Komponente der imperialistischen Weltordnung“. Falls die IPFG an die Macht käme, dann würde sie „einen Plan zur Zerschlagung der konterrevolutionären Kräfte“ ausarbeiten und die „Grundlagen für eine Transformation in den Sozialismus“ legen. Die Webseite hat auch den Slogan „Lang lebe der Kommunismus!“
Einige Reden der Gruppe werden über Internetchaträume der Webseite verteilt. Es ist fraglich, ob hinter diesen Aussagen Substanz steckt.
Die Mehrheitsorganisation der Fedajin des iranischen Volkes
Im Juni 1980 trennte sich die Mehrheitsorganisation der Fedajin des iranischen Volkes von der Organisation der Fedajin-Guerillas des iranischen Volkes und rückte der Khomeini-Bewegung näher. In den frühen 1980er Jahren, also vor dieser Spaltung war die Mehrheitsbewegung der Fedajin erfolgreich. Sie gründete im ganzen Lande Jugendzentren und ihre Zeitung hatte eine Auflage von mehr als 100.0000 Exemplaren.
Die Fedajin-Mehrheit wollte mit Khomeini zusammenarbeiten, aber gegen Mitte der 1980er Jahre stellte sich klar heraus, dass sie nicht zum islamischen Regime passte, und sie wurde unterdrückt. Der größte Teil der Führung konnte außer Landes fliehen, aber einige Mitglieder der Spitzengruppe wurden verhaftet und hingerichtet.
In den 1990er Jahren bildete sich die Fedajin-Mehrheit in Europa neu und unterhält jetzt enge Beziehungen mit der Tudeh-Partei und der Nationalen Front, den anderen beiden Gruppen, die nach der Revolution mit der Regierung zusammenarbeiteten. Die Gruppe unterzeichnete 1997 eine Erklärung der Kooperation mit den Nationalrepublikanern und der Demokratischen Volkspartei. 2001 verurteilte die Fedajin-Mehrheit andere Oppositionsgruppen, nämlich die Monarchisten und die Mujahedin-e Khalq, da diese die Erwartungen nicht teilten, die sich die Fedajin-Mehrheit von der Wahl Khatamis erhofften.
Die Tudeh-Partei
Die Tudeh-Partei wurde erstmals von einer Gruppe von Marxisten gegründet, die auf Befehl Schah Rezas 1941 inhaftiert worden waren. Sie wurde unverzüglich von Joseph Stalin, dem Herrscher in der Sowjetunion, anerkannt. Er verschaffte ihnen die Mittel, auf dem iranischen Lande Propaganda zu treiben. Die Gruppe wird von Iranern verachtet, weil sie die nationale Regierung des Dr. Mohammad Mossadegh bekämpfte und in der Schah-Ära als Sprachrohr der früheren Sowjetunion fungierte.
Nach der Revolution von 1979 unterstützte die Gruppe die „antiimperialistischen“ Positionen Khomeinis und des geistlichen Establishments. Sie arbeitete mit dem Regime zusammen beim Aufspüren von Aktivisten der iranischen Opposition, was in vielen Fällen zu deren Festnahme und Hinrichtung führte. Im April 1983 traten wichtige Personen aus der Führung der Tudeh-Partei, darunter ihr Generalsekretär, die festgenommen waren, im iranischen Fernsehen auf und versprachen, mit dem Regime zusammenzuarbeiten.
1984 arbeitete die Tudeh-Partei mit der Organisation der Volksfedajin-Mehrheit des iranischen Volkes zusammen. Dabei wurden Radiosendungen aus Kabul/Afghanistan in den Iran ausgestrahlt. Dieser Radiosender stellte 1991 seine Arbeit ein, offenbar in Folge des Zusammenbruchs der Sowjetunion, des Hauptgeldgebers der Partei. Die Gruppe hat derzeit ihren Sitz in Berlin, wo ihr jetziger Generalsekretär Ali Khavari die Zeitung „Nameh Mardom“ veröffentlicht.
Kampforganisation für die Emanzipation der Arbeiterklasse (PEYKAR)
Peykar wurde gegründet, als Bahram Aram und Taghi Shram unter den Volksmujahedin einen Putsch durchführten, nachdem die anfängliche Führung der MEK vom Schah festgenommen und hingerichtet worden war (1972). Andere Mitglieder der Führung waren ebenfalls inhaftiert. Da ermordeten einige Personen Mitglieder der MEK, darunter auch Führungspersonen, erklärten die Gruppe zu einer marxistisch-leninistischen Organisation und ermordeten sechs amerikanische Militärberater, die in den 1970er Jahren im Iran tätig waren. Später wurde die Gruppe gezwungen, den Namen Mujahedin abzulegen und nahm einen neuen Namen an: Kampforganisation für die Emanzipation der Arbeiterklasse, auch PEYKAR genannt. Sie gab vor der Revolution 1979 den städtischen Guerillakrieg auf. Sie führte ein Nachrichtenblatt mit dem Titel „Peykar“. Nach der Revolution wurde sie vom Regime unterdrückt. Einige ihrer höchsten Führer traten nach ihrer Festnahme im Fernsehen auf und legten ein Schuldbekenntnis ab. Die Unterdrückung war erfolgreich, denn die Gruppe existiert nicht mehr.
Organisation der Fedajin-Guerillas des iranischen Volkes (OIPFG)
Die Organisation der Fedajin-Guerillas des iranischen Volkes tritt für einen Regimewechsel im Iran ein. Die Gruppe wurde 1971 bekannt, als sie eine Polizeistation in Siakhal im Nordiran angriff. Einige Mitglieder tendierten in den ersten Jahren nach der Revolution (1979 bis 1981) zur Zusammenarbeit mit dem neuen Regime, andere vertraten eine strengere kommunistische Ideologie, ein dritter Teil blieb beim militanten Widerstand und einem Einsatz für die Demokratie. Mehdi Samee, der Führer der Gruppe, wurde vom Schah-Regime inhaftiert. Die OIPFG ist Mitglied des Nationalen Widerstandsrates Iran und publiziert eine englischsprachige Monatszeitschrift unter dem Titel Iran Nabard, daneben eine Version in Farsi unter dem Titel "Nabard-e Khalq". Sie ist die größte und aktivste Gruppe in der Fedajin-Bewegung, die zur Zeit des Schah entstand.
Organisation revolutionärer Arbeiter des Iran (RAHE KARGAR)
Rahe Kargar wurde im Juni 1979 während der Revolution gegründet. Da die Tudeh-Partei und die Minderheit der Fedajin im Jahr 1980 geschwächt wurden, wechselten viele ihrer Mitglieder zu Rahe Kargar. Nach Juni 1981 löste die Gruppe sich im Iran auf, trat aber ein paar Jahre später in Europa wieder in Erscheinung. 1994 gründete Rage Kargar die Workers’ Left Unity (Linke Arbeitervereinigung), um die linke Bewegung wiederzubeleben. Bei den Wahlen von 2000 drängte Rahe Kargar die Iraner, für reformistische Kandidaten zu stimmen. Dies entfremdete die Gruppe von anderen linksgerichteten Gruppierungen, die sich weigerten, durch Teilnahme an den Wahlen die Regierung zu legitimieren.