Gefangene fordern Ende der Hinrichtungen

Gefangene fordern Ende der Hinrichtungen

Iran: Politische Gefangene fordern das Ende der Hinrichtungen

Politische Gefangene im iranischen Gohardasht- (Rajai-Shahr-) Gefängnis in Karaj, westlich von Teheran, haben nach der am vorigen Dienstag erfolgten Massenhinrichtung an mindestens 25 sunnitischen politischen Gefangenen einen offenen Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon und den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen aus dem Gefängnis hinausgeschmuggelt. Sie fordern darin die UN dringend auf, Maßnahmen zu ergreifen, damit die Hinrichtungen im Iran aufhören.

Es heißt in ihrem Brief: „Wir sind sicher, daß Sie in den vergangenen Wochen über eine große Zahl von Hinrichtungen und Massenmorden unterrichtet wurden. Wir kennen zwar die genaue Zahl der Hinrichtungen noch nicht; es sind alle Türen und Fenster geschlossen, und wir können überhaupt nicht telefonieren. Doch alle Berichte deuten auf eine große Zahl von Hinrichtungen. Die Sicherheitsmaßnahmen im Gefängnis wurden intensiv verstärkt, und es besteht die Möglichkeit, daß die Hinrichtungswelle viele weitere Häftlinge erreicht.“

„Wenn Ihre sowie andere internationale Organisationen nicht reagieren, werden wir es mit einer noch weit größeren Zahl von Hinrichtungen zu tun bekommen – und dies um so mehr, als die elementarsten Rechte der Angehörigen mißachtet werden (in der Art, wie man sie informiert, ihnen einen Abschiedsbesuch vorenthält, falsche Adressen angibt etc.), und die Häftlinge in der hinterhältigsten denkbaren Art an den Galgen geschickt werden.“

„Es ist so weit gekommen, daß einige Beamte der Gefängnisverwaltung erschrecken und erklären, sie seien an all diesem nicht beteiligt. Es erinnert sehr an die Methoden, die während des Massakers des Jahres 1988 angewandt wurden, als man tausende Häftlinge umbrachte; ihr Jahrestag war in den letzten Tagen. Daher fordern wir, die Häftlinge des Gohardasht- (Rajai-Shahr-) Gefängnisses, dringend Maßnahmen, die geeignet sind, dieser ernsten Bedrohung entgegenzutreten;“ mit diesen Worten schließt der Brief.

Zu seinen Unterzeichnern gehören:

1. Saeed Masouri
2. Reza Akbari Monfared
3. Hassan Sadeqi
4. Shahin Zoghi-Tabar
5. Mohammad Akrami Pour
6. Amir Qaziani
7. Abolqassem Fouladvand
8. Saeed Shirzad.