Politische Gefangene im Hungerstreik

Politische Gefangene im Hungerstreik

Hilferuf für iranische politische Gefangene, die sich im Hungerstreik befinden

Herr Jafar Azimzadeh befindet sich nach 25 Tagen im Hungerstreik in schlimmem Zustand. Er trat in den Hungerstreik ein, um gegen die „Verletzung der Grundrechte der Lehrer und der Arbeiter“ und „ihre Verhaftung sowie die gegen sie geführten Scheinprozesse“ zu protestieren und zu fordern, daß  der gegen die für die Arbeiter und Lehrer Engagierten gerichtete Vorwurf, sie „verstießen gegen die Sicherheit“, widerrufen wird. Am 21. Mai wurde er wegen besorgniserregender Schwäche und sinkenden Blutdrucks sowie Dysfunktion der Nieren in ein Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses verlegt. Dort setzten ihn Geheimagenten des Regimes unter Druck, er solle den Hungerstreik beenden; er betonte aber, er werde ihn nicht beenden, bis seine Forderungen erfüllt worden seien. Ähnlich wurde er am 23. Mai erneut ins Krankenhaus gebracht, weil sich sein Zustand verschlechtert hatte, doch um Mitternacht zogen sie ihn aus seinem Bett und brachten ihn ins Gefängnis zurück.

Herr Mohammad Sediq Kaboudvand, ein kurdischer Journalist und politischer Gefangener in Abteilung 350 des Evin-Gefängnisses, ist in den Hungerstreik eingetreten, um gegen die Erdichtung von Straftatbeständen und die Zunahme des Drucks und der Mißhandlung im Gefängnis zu protestieren. Er befindet sich seit 17 Tagen im Hungerstreik. Trotz seines schlimmen Zustands hat das Regime den gegen ihn gerichteten Druck gesteigert und ihn wegen neuer Anschuldigungen vorgeladen. Herr Kaboudvand ist seit dem 1. Juli 2007 in Haft und wurde von einem Scheingericht wegen „Handelns gegen die Sicherheit“ zu zehn Jahren Haft verurteilt. Er leidet an mehreren Krankheiten, darunter Herz- und Nierenerkrankung. Ein Andauern des derzeitigen Zustandes würde ihn in große Gefahr bringen.

Der politische Gefangene Herr Abbas Lessani befindet sich im Adelabad-Gefängnis in Shiraz. Er ist in einen Hungerstreik eingetreten, um dagegen zu protestieren, daß seine Haft verlängert wurde, obwohl er seine Strafe verbüßt hat. Die Justiz der Mullahs hat die Absicht, weitere Vorwürfe gegen ihn zu erheben, um seine Gefängnishaft zu verlängern.

Der politische Gefangene Herr Sohail Babadi im Gohardasht-(Rajai-Shahr-)Gefängnis befindet sich seit dem 16. Mai im Hungerstreik. Obwohl er an Nierenentzündung und Nierensteinen leidet, enthält man ihm die notwendige medizinische Behandlung vor. Er wurde im Juni 2012 verhaftet, nachdem er sarkastische Kommentare auf Facebook gepostet hatte; er wurde wegen Beleidigung von ‚Heiligtümern’ zu fünf Jahren Haft verurteilt. Die Schergen der Justiz des Regimes fügten weitere sieben Jahre hinzu – wegen Zusammenrottung gegen die nationale Sicherheit und Beleidigung des Höchsten Führers.

Herr Shir-Mohammad Shirani, ein belutschischer politischer Gefangener, der in ein Gefängnis von Ardabil gebracht wurde, trat am 2. Mai wegen Vorenthaltung medizinischer Behandlung in einen Hungerstreik ein. Nachdem er seinen Hungerstreik angekündigt hatte, schlugen ihn die Folterknechte und verlegten ihn mit Schädelbruch und blutenden Wunden in  Einzelhaft. Er war im Jahre 2008 verhaftet worden und erlitt zwei Jahre lang Folter in Einzelhaft. Dann wurde er zu 22 Jahren Haft verurteilt und von einem Gefängnis in Zahedan nach Ardabil verlegt. Er leidet an einer Nierenerkrankung und anderen Krankheiten, doch die Agenten des Geheimdienstministeriums verhindern seine medizinische Behandlung.