Iran: Für einen ehemaligen politischen Häftling ist Rouhani ein Verbrecher
„Sie können dies Foto nicht machen – sie dürfen nicht erfahren, wo er lebt“ ... Um mit Farzhad Madadzadeh, einem 29 Jahren alten Iraner, der für die Menschenrechte engagiert ist und im August 2015 aus dem Lande floh, zusammenzukommen, bedarf es strenger Vorsichtsmaßnahmen. Er verbrachte fünf Jahre in den traurig bekannten Gefängnissen von Teheran und Karaj. Er wurde gefoltert – „physisch und psychologisch“ -, wie eine französische Tageszeitung schreibt.
Einem Artikel zufolge, der in einer Reihe von französischen Nachrichten-Outlets, darunter „Le Fait de Jour“, erschien, verurteilt Farzad die „Gefälligkeit“ westlicher Länder gegenüber dem Iran. „Es ist ein fataler Fehler, den Iran mit finanziellen Wohltaten zu ermutigen. Es heißt, für den Export des Terrorismus, die Fortsetzung der Repression und die Perpetuierung des Regimes Geld auszugeben.“ Dieser ehemalige Häftling wünscht sich, daß Frankreich die Menschenrechts-verletzungen verurteilt und „die diplomatischen Beziehungen und überhaupt seine Politik von dem Aufhören der Repression abhängig macht.“ Der Iran bleibt nach seiner Meinung „der Pate des Terrorismus und im Mittleren Osten ein Faktor der Destabilisierung“.
„Das Feuer unter den Kohlen“, sagte er.
Wenn man Hassan Rouhani als ‚gemäßigt’ bezeichnet, muß er lächeln. „Es hat andere Gemäßigte gegeben, zum Beispiel Khatami, aber Rouhani ist seit 37 Jahren ein wichtiger Funktionär des Regimes und weiß von allen Verbrechen ... Er ist nur dazu da, das Regime zu schützen, und nicht dazu, den Interessen des iranischen Volkes zu dienen.“
Als Rouhani gewählt wurde, befand sich Farzhad Madadzadeh im Gefängnis. „Die Repression nahm zu, Frauen wurden mit Säure beworfen, die Lage verschlechterte sich: Seit seinem Amtsantritt wurden 2000 Menschen hingerichtet, alle acht Stunden wird im Iran jemand wegen seiner – politischen oder religiösen – Meinung getötet.“
Die Annäherung an den Westen und die „Normalisierung der Beziehungen“ haben seine Hoffnungen nicht ausgelöscht. Es ist unlängst in dem Lande zu vielen Demonstrationen gekommen. „Die jungen Leute sind wach; sie verlangen Freiheit. Es ist Feuer unter den Kohlen. Es ist die beste Zeit, auf das Regime Druck auszuüben.“