Videokonferenz: Maryam Rajavi sagt vor dem Ausschuss im US-Kongress aus
Washington, d. 29. April 2015 – Am vergangenen Mittwoch hielt Maryam Rajavi, Präsidentin des Nationalen Widerstandsrates Iran, per Videokonferenz vor dem Unterausschuss des US-Repräsentantenhauses für Terrorismus, Nichtverbreitung (von Nuklearwaffen) und Handel eine Rede. Sie sprach bei einem Hearing unter dem Titel „ISIS: Bestimmung des Gegners“ und trat für einen Kurs dem islamischen Fundamentalismus gegenüber ein, der auch die Beseitigung des theokratischen Regimes in Teheran anstreben würde.
Frau Rajavi nannte dieses Regime wiederholt das „Epizentrum des Fundamentalismus“ im Mittleren Osten und hob hervor, dass die Verfassung der Islamischen Republik und die Schriften ihres Gründers den Export der islamischen Revolution und die absolute Herrschaft eines Kalifen im Zentrum der muslimischen Welt verlangen.
Im Text ihrer Ansprache, der dem Unterausschuss vorlag, sagt Frau Rajavi, das repressive Scharia-Recht, das vom iranischen Regime durchgesetzt wird, sei „genau das Vorbild, dem sunnitische und schiitische Extremisten in anderen Ländern folgen“.
Maryam Rajavi warnte auch vor den „verheerenden Folgen“, die entstehen würden, wenn der Westen nicht mit fester Politik dieses Vorbild des Terrorismus beseitigen würde. Ihre Ausführungen ließen keinen Zweifel an der Überzeugung des NWRI, dass der Regimewechsel im Iran das erklärte Ziel der westlichen Politik sein müsse.
Damit soll nicht gesagt sein, sie hätte zu einer direkten militärischen Intervention der USA aufgerufen, die diesen Regimewechsel herbeiführen sollte. Vielmehr sind die öffentlichen Stellungnahmen des NWRI zuversichtlich, dass der Widerstand des Volkes innerhalb des Iran einen aus seinem Willen hervorgehenden Regimewechsel herbeiführen könne. Von der internationalen Gemeinschaft sei dabei nur die Isolierung des Regimes und die Einschränkung seines Einflusses im Ausland verlangt.
Frau Rajavi rief die westlichen Politiker auf, den NWRI und sein Hauptmitglied, die Organisation der Volksmodjahedin Iran (MEK), politisch und moralisch zu unterstützen. Letztere hat seit 2002 mehrmals Aufsehen erregt, indem sie mit Hilfe ihres iranischen Netzwerks konkrete Angaben über das iranische Atomprogramm enthüllte.
Viele Kongressmitglieder von beiden Parteien, ebenso andere jetzt amtierende und frühere US-Dienstträger begrüßten Frau Rajavis Rede auf der Basis der Rolle, die ihre Organisation spielt. Vor ihrer Ansprache sagten etwa zwei Dutzend frühere hohe US-Beamten in einer gemeinsamen Erklärung: „Als muslimische Frau, die für eine tolerante und demokratische Interpretation des Islam steht, zudem für Freiheit der Person, Trennung von Religion und Staat, Gleichstellung der Geschlechter und Aufhebung des Sharia-Rechts, vertritt Frau Rajavi die Gegenposition zu den frauenfeindlichen Herrschern vom iranischen Regime und zu allen islamischen Fundamentalisten und Extremisten.“
Während des Hearings sagte Frau Rajavi im Sinne dieses Gedankens, der iranische Widerstand verkörpere eine breite Bewegung des gemäßigten, demokratischen Islam, die von den westlichen Regierungen als Verbündete im Kampf gegen den islamischen Fundamentalismus als ganzen willkommen geheißen werden sollte, anstatt dass man sich an die eine Seite der „künstlichen Gegnerschaft“ zwischen sunnitischem und schiitischem Extremismus bände.
„Wegen der zentralen Rolle der Organisation der Volksmodjahedin Iran als demokratisch-muslimischer Bewegung ist der iranische Widerstand zur Antithese des islamischen Fundamentalismus geworden“, erklärte Frau Rajavi.
Die Präsidentin des iranischen Widerstandes verwirft jede Politik, die eine extremistische Gruppe gegen die andere ausspielt. In diesem Sinne sagte sie dem Unterausschuss: „Wir können den islamischen Fundamentalismus, ob schiitisch oder sunnitisch, überwinden, und wir müssen es tun.“ Anschließend skizzierte sie mehrere praktische Schritte, die der Westen zu diesem Zweck unternehmen könnte. U.a. wäre „anzuerkennen, dass das iranische Volk bestrebt ist, die Mullahs abzusetzen“.
Frau Rajavi wies darauf hin, dass der Regimewechsel im Iran nötig sei, wenn man den in der Region verbreiteten schiitischen Fundamentalismus beseitigen und damit auch die anderen Spielarten des islamischen Fundamentalismus in aller Welt überwinden wolle.