Einsatz in Syrien: Angriff am Donnerstag?

US-Fighter

Die US-Angriffe auf Syrien könnten schon am Donnerstag beginnen. Das will der US-Sender NBC erfahren haben.

Das US-Militär ist nach Angaben von Verteidigungsminister Chuck Hagel für einen möglichen Angriff auf Syrien bereit. Die Soldaten warteten nur noch auf den Einsatzbefehl von Präsident Barack Obama und könnten "jede Option" auch erfüllen, sagte Hagel in einem Interview der britischen BBC. Man woll Syriens Präsidenten Assad nicht stürzen, aber wegen des C-Waffen-Einsatzes eine klare Botschaft nach Damaskus senden. Frankreichs Präsident Hollande berief für den morgigen Mittwoch sein Sicherheitskabinett ein. Laut Washington Post sollen begrenzte Luftangriffe der westlichen Verbündeten ein bis drei Tage dauern.


Die Vorbereitungen laufen
Dabei sollen Marschflugkörper von Schiffen abgefeuert werden, die schon im Mittelmeer stationiert sind. Auch Langstreckenbomber könnten zum Einsatz kommen. Offenbar hat die US-Regierung bereits in Griechenland angefragt, ob sie zwei Stützpunkte im Süden des Landes und auf Kreta nutzen kann. Außerdem sollen bereits deutlich mehr Militärflugzeuge in Richtung Ost-Mittelmeer unterwegs sein.
Der britische Premierminister Cameron berief den Nationalen Sicherheitsrat ein. Das Parlament wurde vorzeitig aus der Sommerpause zurückgerufen. Ein Sprecher Camerons sagte, der Einsatz von Chemiewaffen sei inakzeptabel - man müsse darauf antworten. Am Donnerstag soll das Parlament über einen Einsatz abstimmen.


Assad-Regime gibt nicht klein bei
Die syrische Regierung hält dagegen: Die Regierung in Damaskus teilte mit, sich im Fall eines US-Militärschlags mit "allen zur Verfügung stehenden Mitteln" zu verteidigen.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft warnt indes vor einer Intervention - und vor Anschlägen auch hierzulande. Der Chef der Polizeigewerkschaft, Wendt, warnte in einem Interview vor einer weltweiten Welle von Anschlägen. Selbst wenn sich Deutschland an einem solchen Syrien-Einsatz nicht beteilige, würden wir als Verbündete der USA zum Ziel von Terroristen, so der Gewerkschafts-Chef.

Experten sammelten "wertvolle Daten"
Wegen Sicherheitsbedenken ist der zweite Besuch der UN-Inspekteure an den Orten mutmaßlicher Giftgasangriffe um einen Tag verschoben worden. Nachdem das Team am Montag von Scharfschützen beschossen worden sei, solle die Vorbereitung auf den nächsten Einsatz der Inspekteure verbessert werden, teilten die Vereinten Nationen mit. Syriens Außenminister Walid al-Moallem sagte, Grund für die Verschiebung seien Gefechte zwischen verschiedenen Rebellenfraktionen. Die Chemiewaffenexperten der UN hatten zuvor nach Angaben eines UN-Sprechers schon am ersten Tag ihres Einsatzes "wertvolle Daten" zu den Giftgas-Vorwürfen gegen Damaskus gesammelt. Kurz vor Beginn wurde der UN-Konvoi von Unbekannten beschossen. In der Ortschaft Moadhamijat al-Scham südwestlich von Damaskus hatten die Giftgasexperten nach UN-Angaben "eine Reihe wichtiger Proben" genommen.
Die UN-Inspekteure sprachen auch in zwei Krankenhäusern mit Zeugen des mutmaßlichen Giftgasangriffs. Das Ergebnis der vorerst auf zwei Wochen begrenzten Untersuchung der Experten so schnell wie möglich vermittelt werden.