Iranische Dissidenten umgesiedelt

Iranische Dissidenten umgesiedelt

Heute Nachmittag, am 9. September 2016 flog die letzte Gruppe von Bewohnern aus Camp Liberty (mehr als 280) vom Flughafen in Bagdad, Irak, nach Albanien. Diese letzte Gruppe markiert den erfolgreichen Abschluß des Prozesses der Umsiedlung der Mitglieder der Volksmodjahedin Iran (PMOI /MEK) aus dem Irak, obwohl das iranische Regime mit Komplotten, Hindernissen und Drohungen bis zum letzten Tag versucht hatte, diese Umsiedlung zu verhindern.

Bildergebnis für Camp Liberty
Während des viereinhalb Jahre andauernden Umsiedlungsprozesses wurden die Bewohner von Liberty in verschiedene europäische Länder verteilt. Zu den Ländern, welche die Menschen aufnahmen, zählten Deutschland, Norwegen, Großbritannien, Holland, Finnland, Dänemark, Belgien, Italien und Spanien. Fast 2000 Bewohner haben den Irak seit Beginn 2016 verlassen.
Auf diesem Weg hat die religiöse Diktatur im Iran Warnhinweise an Interpol geschickt und falsche Haftbefehle durch die irakische Justiz ausstellen lassen, damit der Umzug von 1000 PMOI Mitgliedern verhindert wird und damit seine Vertreter und bekannte PMOI-Angehörige verhaftet werden.
Das iranische Regime tat in der chaotischen Situation des Irak nach der Invasion alles, um die PMOI/MEK zu vernichten. Drei Massaker wurden gegen Camp Ashraf verübt, fünf Raketenanschläge auf Camp Liberty, zwei Fälle von Entführungen und das Verhängen einer acht Jahre langen Belagerung auf allen Ebenen führte zu 177 ermordeten Bewohnern. All diese war Teil eines inhumanen, jedoch erfolglosen Planes.
Das Ziel des iranischen Regimes war es nicht, die Umsiedlung der PMOI Mitglieder aus dem Irak zu forcieren, es wollte die Mitglieder vernichten oder sie zum Aufgeben zwingen. Der erfolgreiche Umzug der PMOI Mitglieder ist für das Regime eine große Niederlage und sie fällt in eine Zeit, wo zeitgleich vermehrt Aufrufe für die Gerechtigkeit von 30.000 ermordeten politischen Gefangene im Jahre 1988 im Iran erfolgen. Dies bedeutet ein neues Kapitel für das iranische Volk und seinen Widerstand.
In seiner jährlichen Erklärung, die vor einigen Tagen veröffentlicht wurde, lobte der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI) die unermüdlichen Bemühungen seiner gewählten Präsidentin, Maryam Rajavi, für den Schutz und die Sicherheit beim Umzug der Bewohner von Liberty außerhalb des Irak. Der NWRI sagte, dass dadurch die Unterstützung des iranischen Widerstandes durch zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus Amerika, Europa und dem arabischen Raum wuchs und so ein politischer Schutzschild für die Umsiedlung der iranischen Dissidenten entstand. Ohne dieses Schild hätten das iranische Regime und seine irakischen Handlanger nicht einem PMOI Mitglied ermöglicht, den Irak sicher zu verlassen.
Im letzten Jahr führten die Bemühungen des iranischen Widerstandes auch zu mehreren Resolutionen, die vom US-Kongress beschlossen wurden. Sie zwangen die US-Regierung, notwendige Schritte zu unternehmen, damit die Bewohner von Liberty den Irak sicher verlassen konnten. Ähnliche Resolutionen und Deklarationen wurden im EU-Parlament und dem Parlament in Großbritannien verabschiedet, sowie in weiteren Parlamenten in Europa und im Mittleren Osten.
Am 19. Juli 2016 erklärte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge: „Die UNHCR unterstützt die stetige und steigende Umsiedlung aus dem Irak in den letzten Monaten. Sie hofft, dass der Prozeß bis Ende des Jahres beendet ist. Dieser Prozeß konnte nur mit der Kooperation der Bewohner erreicht werden, welche den Umsiedlungsprozess trotz schwieriger Umstände, wie zum Beispiel des Angriffes vom 4. Juli 2016, bei dem glücklicherweise keine Opfer zu beklagen waren, ermöglichten.“
Die UNHCR ergänzt: „Zum anhaltenden Erfolg der Aktion haben auch die Bemühungen der Bewohner, die hohen Kosten für die Ausreise aufzubringen, erheblich beigetragen. Darin eingeschlossen ist die Notwendigkeit, den Lebensunterhalt der Umsiedler, die keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung haben, aus eigenen Mitteln aufzubringen.“
Bei der Umsiedlung der Bewohner von Camp Liberty versuchten irakische Geheimdienstagenten auf Geheiß des Botschafters des iranischen Regime im Irak (ein Kommandeur der terroristischen Qods Einheiten) die Mitnahme der persönlichen Gegenstände der Bewohner zu verhindern. Zu diesen Gegenständen zählten Computer, Radios, Mobiltelephone und sogar elektrische Rasierer. Die Agenten konfiszierten alleine heute und gestern 255 Computer. Die Bewohner forderten UNAMI auf, die Computer wieder zu beschaffen und sie den Bewohnern so schnell wie möglich nach Albanien zurück zu schicken. Die Bewohner werden die Kosten dafür tragen.
Trotz mehrerer Zusagen hat die irakische Seite bis heute den Verkauf von 90% des Eigentums der Bewohner verhindert. Die Bewohner haben einen Vertrag mit einem von der Regierung zugelassenen irakischen Händler abgeschlossen, der ihr Eigentum für 10.7 Millionen $ kaufen sollte. Doch am Ende erlaubten irakische Agenten nur den Verkauf von 10 Prozent des Eigentums zu einem Wert, der ¼ des Marktpreises betrug.
Zuvor hatte bereits der frühere irakische Regierungschef Nuri al-Maliki in seiner Amtszeit das Eigentum aus Ashraf mit einem Wert von 550 Millionen $ beschlagnahmen und es vom irakischen Militär und irakischen Milizen ausplündern lassen. Der iranische Widerstand unterstreicht noch einmal, dass es das legitime Recht des Widerstandes ist, dagegen vor Gericht zu klagen und eine Kompensation für sein Eigentum zu fordern.
In den letzten Wochen belieferte das Teheraner klerikale Regime seine Qods Truppen mit einer Auswahl an Raketen und diese verteilten sie an drei Handlangergruppen und Milizenverbänden, die Kata’eb Hezbollah, Asa’eb Ahl Al-Haq, und Harakat al-Nujaba, damit diese bei der ersten Gelegenheit Raketenanschläge auf Camp Liberty verüben. Am 19. August 2016 wurde ein mit Raketen beladener Laster der Kata’eb Hezbollah nahe Camp Liberty positioniert. Doch der Plan zum Anschlag wurde rechtzeitig von der irakischen Bundespolizei vereitelt.