Saudi-Arabien warnt vor „abgefeimten Praktiken“ des iranischen Regimes
Am Dienstag erklärte der Außenminister Saudi-Arabiens, Adel al-Jubeir, vor Reuters, die Aufhebung der über den Iran verhängten Sanktionen – Ergebnis des mit den Großmächten abgeschlossenen Nuklearabkommens – werde zu einer schädlichen Entwicklung führen, wenn das Land das zusätzliche Geld zur Finanzierung „abgefeimter Praktiken“ verwende.
Riyadh erklärt, Teheran verstärke in der Region die Instabilität. Die Kommentare von Außenminister Jubeir waren die ersten, die sich direkt auf die Aufhebung der über das iranische Regime verhängten Sanktionen bezogen.
Privat haben, so heißt es in dem Bericht, Politiker die Sorge geäußert, das Abkommen werde den Spielraum des Iran zur Unterstützung der Milizen und anderer Verbündeter in der Region vergrößern.
„Es kommt darauf an, wohin diese Mittel fließen. Wenn sie den abgefeimten Praktiken des iranischen Regimes dienen, wäre es eine negative Folge und würde zu einem Rückschlag führen. Wenn sie zu einer Verbesserung des Lebensstandards des iranischen Volkes eingesetzt werden, so wäre es willkommen,“ sagte Jubeir.
Auch erklärte er, die Unterstützung der Milizen überall in der Region durch das iranische Regime sei die Hauptursache des Sektenkrieges.
Unterdessen bezichtigte das Außenministerium von Saudi-Arabien das Teheraner Regime eines schon fast 40 Jahre anhaltenden Rekords „der Hetze, der Unruhe und des Chaos“.
„Seit der iranischen Revolution im Jahre 1979 hält das Land den Rekord in der Hetze, in der Unruhe und dem Chaos der Region“ – so zitierte die saudische Presseagentur SPA einen ranghohen Mitarbeiter des Außenministeriums.
„In derselben Zeit hat das Königreich Zurückhaltung an den Tag gelegt, obgleich es – nicht anders als die Nachbarländer – die Folgen der aggressiven Politik des Iran beständig zu tragen hatte.“ Der Politiker sagte, die iranische Politik basiere hauptsächlich auf dem Export der Revolution.
„Der Iran baut im Irak, im Libanon, in Syrien und im Jemen Milizen auf,“ sagte er.
Die SPA veröffentlichte ein 58 Punkte umfassendes „fact sheet“ (‚Tatsachenverzeichnis’), verfaßt vom Außenministerium, „um die aggressive Politik des Iran zu demonstrieren“.