Ein französischer Bischof: Die Iraner in Camp Liberty ermutigen uns, der Zukunft entgegenzugehen
Der bekannte französische Bischof Jacques Gaillot hat die engagierten Mitglieder der iranischen Opposition in Camp Liberty (Irak) gerühmt, weil sie gegen die Diktatur kämpfen und im Iran Freiheit und Demokratie schaffen wollen.
Bischof Gaillot sprach während einer Versammlung von hunderten französischen Freunden des iranischen Widerstands zur Feier des neuen Jahres am 10. Januar 2016.
Camp Liberty im Irak beherbergt tausende Mitglieder der wichtigsten iranischen Oppositionsbewegung, der „Organisation der Volksmojahedin des Iran (PMOI oder MEK).
Hier der Text der Ansprache von Bischof Jacques Gaillot:
Frau (Maryam) Rajavi, liebe Freunde, es liegt mir daran, einen drei Dinge zu wünschen: erstens langes Leben – heute, morgen, und an jedem Tag. Bleiben Sie am Leben, bis der Tod eintritt. Denn Sie wissen, das Leben ist empfindlich, wir können es rasch verlieren, auch dann, wenn wir es am wenigsten erwarten. Sie wissen, für manche ist das Leben hart. Nur einige überleben, einige aber sind gestorben. Ich denke an unsere Freunde in Camp Liberty.
Mein zweiter Wunsch: Seien Sie Männer und Frauen, die bereit sind, vorwärts zu gehen, geeinigt, zum Widerstand bereit. Halten Sie auf dem Wege nicht an. Wenn wir anhalten, sterben wir. Wir gehen vorwärts; wir sind zusammen, wir blicken nicht zurück, wir blicken in die Zukunft. Ich glaube, unsere Freunde in Camp Liberty geben uns durch die Art, wie sie leben und kämpfen, ein Vorbild dessen, wie man der Zukunft entgegen geht.
Mein dritter Wunsch: Bieten Sie Schutz. Es ist ein köstliches Ding, Schutz zu bieten. Wir gehen in die Häuser anderer Menschen; wir laden andere ein, in unsere Häuser zu kommen. Das haben Sie zu Weihnachten getan. Der iranische Widerstand und die PMOI, mit ihrer Präsidentin Maryam Rajavi, gingen am heiligen Abend zur Messe in Saint-Germain-des-Près, Paris. Zunächst waren die dort versammelten Christen ein wenig überrascht, aber dann haben sie Ihre Anwesenheit begrüßt. Die Reaktionen, von denen ich hörte, waren voll des Lobes.
In der „Gemeinde des Heiligen Geistes“ in Paris, zu der ich gehöre, haben wir bescheiden zwei Flüchtlinge willkommen geheißen – einen Afghanen und einen irakischen Kurden aus Mosul – zwei Muslime, die wir wirklich mögen; sie sind für unsere Gemeinde ein Segen. Das ist Gastlichkeit. Wir laden Menschen ein, in unser Haus zu kommen, und gehen manchmal in die ihren. Die Gastfreundschaft setzt uns imstande, feste Freundschaften zu bilden. Wenn wir gemeinsam das Brot brechen und die Freundschaft miteinander teilen, dann sind wir miteinander verbunden.