– Die Justiz des iranischen Regimes hat den politischen Gefangenen Mohammad Ali Taheri zum Tode verurteilt, hat sein Anwalt den Nachrichtenagenturen am Sonntag mitgeteilt.
Mahmoud Alizadeh Tabatabaei gab gegenüber The Associated Press an, dass das Gericht seinen Klienten zum Tode verurteilt habe wegen des Vorwurfs, „einen Kult gegründet zu haben“.
Der 61jährige Taheri wurde mehr als sechs Jahre lang in Teherans Evin Gefängnis in Einzelhaft gehalten.
In einer Eilaktion vom Juli hatte Amnesty International davor gewarnt, dass Herr Taheri die Todesstrafe zu erwarten hat.
In der Erklärung von Amnesty International heißt es: „Der Gefangene aus Gewissensgründen Mohammad Ali Taheri wird beschuldigt, ‚Verderbnis auf Erden zu verbreiten‘ (efsad-e felarz) durch die Bildung der spirituellen Gruppe Erfan-e Halgheh und seine Lehren in diesem Zusammenhang. Sein Prozess begann am 6. März vor dem Zweig 26 des Revolutionsgerichts in Teheran“.
„Es ist jetzt das dritte Mal, dass Mohammad Ali Taheri wegen der Anklage ‚Verderbnis auf Erden zu verbreiten‘ vor Gericht steht. Das erste Mal war 2011, als ein Revolutionsgericht in Teheran ihn zu fünf Jahren Gefängnis verurteilte für die „Beleidigung islamischer Heiligtümer“, gleichzeitig aber erklärte, es seien weitere Ermittlungen nötig, ehe es auf die „Verbreitung von Verderbnis auf Erden“ erkennen könne.
In den darauffolgenden vier Jahren haben die Behörden ihn in Einzelhaft gehalten in der Sektion 2A des Evin Gefängnisses, wo er weiterhin einsitzt, unter dem Vorwand, dass Ermittlungen angestellt werden müssten. Die Zeit lief ab für sein Urteil zu fünf Jahren, die im Februar 2016 ihr Ende hätte finden sollen. Im letzten Augenblick wurde ihm aber 2015 der Prozess gemacht wegen des Vorwurfs ‚Verderbnis auf Erden zu verbreiten‘ und zum Tode verurteilt. Im Juni 2016 wurde er aber freigesprochen. Trotzdem wurde er nicht entlassen und Ende 2016 haben die Behörden ihn erneut ‚das Verbreiten von Verderbnis auf Erden‘ zur Last gelegt auf Grund der gleichen Aktivitäten, die dem Urteil von 2011 zugrunde lagen“.
Am Sonntag hat sich eine Gruppe von Anhängern Herrn Taheris vor dem „Revolutionsgericht“ versammelt, um gegen die Verhängung der Todesstrafe zu protestieren.
In den letzten Wochen haben die Behörden Dutzende seiner Anhänge interniert, die gegen die schlechte Behandlung von Herrn Taheri protestiert hatten.