Der iranische Widerstand fordert die internationalen Menschenrechtsorganisationen, besonders den Hohen Kommissar für die Menschenrechte und den Besonderen Berichterstatter zur Lage der Menschenrechte im Iran zu sofortigen wirksamen Maßnahmen auf, um sich der Situation von im Hungerstreik befindlichen politischen Gefangenen anzunehmen. Der religiöse Faschismus, der den Iran beherrscht, weigert sich nicht nur, auf ihre berechtigten Forderungen einzugehen; darüber hinaus steigert er ihre Verfolgung und Folter, indem er Straftatbestände erfindet und ihnen ärztliche Behandlung vorenthält.
Morteza Moradpour befindet sich in der Einzelhaft des Zentralgefängnisses von Karaj. Seit 29 Tagen ist er aus Protest gegen die Verlängerung seiner Haft im Hungerstreik. Er ist herzkrank; doch seine Folterer schlugen ihn schwer und verlegten ihn aus dem Gefängnis von Tabriz in die Einzelhaft des Zentralgefängnisses von Karaj.
Arash Sadeghi befindet sich in Abteilung 8 des Evin-Gefängnisses; er ist seit 30 Tagen im Hungerstreik. Er leidet an heftigem Herzrasen, Atemnot und Nierenschmerzen. Am 21. November verlor er nach plötzlicher Senkung des Blutdrucks das Bewußtsein; aber die Beamten ließen ihn nur mit der Gefängnisuniform, Handschellen und Fußfesseln ins Krankenhaus. Er war 2014 „wegen Abhaltens von Versammlungen, Hetze gegen das Regime und Beleidigung der Heiligtümer“ verhaftet und zu 19 Jahren Haft verurteilt worden.
Vahid Sayyadi Nassiri befindet sich in der berüchtigten Quarantäne-Abteilung des Evin-Gefängnisses. Er leidet unter Gewichtsverlust und zu niedrigem Blutdruck. Er befindet sich aus Protest gegen 13 Monat Ungewißheit und Mangel an Aufmerksamkeit auf seinen Fall im Hungerstreik. Um ihn zu bestrafen, haben ihn die Gefängnisgarden in die Quarantäne-Abteilung (Abteilung 4) des Evin-Gefängnisses verlegt. Dort wird besonderer Druck auf die Häftlinge ausgeübt. Sie werden gefoltert, und ihnen werden die elementaren Rechte vorenthalten, darunter das Recht, Besuch zu empfangen, und das Recht auf medizinische Behandlung. Er wurde im September 2015 verhaftet und „wegen Beleidigung der Heiligtümer und gegen das Regime gerichteter Propaganda“ zu acht Jahren Haft verurteilt.
Mehdi und Hossein Rajabian sind zwei Künstler; sie befinden sich in Abteilung 7 des Evin-Gefängnisses. Sie sind seit 25 Tagen im Hungerstreik. Mehdi Rajabian wurde vor wenigen Tagen wegen Magenblutens in Krankenhaus gebracht, jedoch ohne angemessene Behandlung ins Gefängnis zurückgebracht. Sein Bruder Hossein leidet an einer Nierenentzündung. Die beiden Künstler wurden im September 2013 in der Stadt Sari in ihrem Atelier verhaftet. Sie wurden wegen „gegen das Regime gerichteter Propaganda und Beleidigung des Heiligen“ zu drei Jahren Haft verurteilt.
Amir Amir-Gholi befindet sich in Abteilung 8 des Evin-Gefängnisses. Er ist seit dem 16. November im Hungerstreik – wegen mangelnder Distanz von den kriminellen Häftlingen und mangelnder Rücksichtnahme auf die Situation der politischen Gefangenen. Mafiöse Gruppen griffen ihn mit Messern an und verwundeten ihn; sie waren dazu von den Schergen ermuntert worden. Die Folterknechte enthielten ihm die Behandlung seiner Wunden vor. Herr Amir-Gholi war im Januar 2016 verhaftet und wegen „Veranstaltens von Versammlungen und gegen das Regime gerichteter Propaganda &c.“ zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.