Schwedisch-iranische Gemeinschaften protestieren in Stockholm gegen die fortgesetzte Welle von Hinrichtungen im Iran
Eine große Zahl von Mitgliedern der schwedisch-iranischen Gemeinschaften hat sich an der Protestkundgebung am Samstag, dem 27. August, beteiligt.
Die Kundgebung fiel zusammen mit dem Jahrestag zum Gedenken an das Massaker an politischen Gefangenen im Sommer 1988. Es ist gerade zum ersten Mal eine Tonbandaufzeichnung von Hossein-Ali Montazeri, dem früheren Erben von Khomeini, veröffentlicht worden, die neues Licht auf das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Massakers von 1988 an mindestens 30.000 politischen Gefangenen wirft, von denen die überwiegende Mehrheit Aktivisten der wichtigsten Opposition, der Organisation der Volksmudschahedin des Iran (PMOI/MEK), waren.
Die Hinrichtungen waren von den Todeskomitees angeordnet worden, die von Khomeini berufen worden sind. Eine ganze Anzahl von Mitgliedern der Todeskomitees sind entweder Minister im Kabinett in der Regierung Rohani oder haben heute andere hohe Positionen inne.
Die iranischen Behörden haben in den letzten paar Monaten Dutzende von Menschen hinrichten lassen. Am 2. August hat das Regime 25 sunnitische politische Gefangene an einem Tag zusammen hinrichten lassen und sich damit eine Verurteilung des Hohen UN Kommissars für Menschenrechte zugezogen. Es gibt jetzt auch Beweise dafür, dass die Opfer vor der Hinrichtung gefoltert wurden.
Mehr als 2600 Menschen sind im Iran in der jetzt dreijährigen Amtszeit von Hassan Rohani hingerichtet worden.
Die Protestierenden forderten den UNO Sicherheitsrat auf, ein internationales Gericht zu bilden, das die für das Massaker von 1988 im Iran Verantwortlichen unter Anklage stellt. Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des Nationalen Widerstandsrats Iran (NWRI) hat am 24. August hervorgehoben, dass die Zeit reif sei dafür, dass die UNO eine Resolution verabschiedet, in der dieses Verbrechen verurteilt wird.
Die schwedische Regierung wurde von den Protestierenden aufgefordert, die ununterbrochenen Hinrichtungen im Iran kategorisch zu verurteilen und mit ihren Verbündeten gemeinsam einen sofortigen Stopp der Hinrichtungen und Folterungen im Iran zu verlangen. Sie betonten, dass eine Verbesserung der Beziehungen von einer Verbesserung bei den Menschenrechten und einem Aufhören mit den Hinrichtungen im Iran abhängig gemacht werden sollte.
Die Kundgebung in Stockholm war Teil einer internationalen Kampagne dafür, die Täter beim Massaker von 1988 vor Gericht zu stellen. Ähnliche Proteste wurden im August in anderen europäischen Städten, so in London, Den Haag und Oslo, artikuliert.