Das iranische Regime beabsichtigt die Erhängung eines Jugendlichen wegen eines im Alter von 15 Jahren begangenen Verbrechens
Das iranische Regime will noch in dieser Woche einen Jugendlichen erhängen, der im Alter von 15 Jahren ein Verbrechen begangen haben soll.
Alireza Tajiki, derzeit 19 Jahre alt, wurde im April 2013 durch das Kriminalgericht des Regimes in der Provinz Fars, im Süden des Iran, nach einem Prozeß zum Tode verurteilt.
Seine Angehörigen unterrichteten internationale Medien, das Regime wolle ihn am Mittwoch, den 3. August hinrichten. Sie teilten mit, die Behörden im Adel-Abad-Gefängnis in Shiraz, im Süden des Iran, hätten sie angewiesen, sie sollten ihn in dieser Woche in Shiraz zu einem letzten Besuch aufsuchen.
Das Mullah-Regime hatte früher angekündigt, es werde Herrn Tajiki am 15. Mai im Adel-Abad-Gefängnis hinrichten. Aufgrund internationalen Drucks wurde die Hinrichtung verschoben.
Amnesty International erklärte damals, das iranische Regime müsse unbedingt die Hinrichtung unterlassen.
Die Menschenrechtsgruppe sagte, er sei hauptsächlich durch „Geständnisse“ überführt worden, „die durch Folter erzwungen und von ihm im Gericht wiederholt zurückgenommen worden waren“.
James Lynch, der stellvertretende Direktor von Amnesty International für das Programm des Mittleren Ostens und Nordafrikas, erklärte: „Die Verhängung der Todesstrafe über jemanden, der in der Zeit des Verbrechens noch ein Kind war, ist ein Schlag ins Gesicht des Völkerrechts, denn es verbietet unbedingt die Verhängung der Todesstrafe wegen Verbrechen, die in einem Alter von weniger als 18 Jahren begangen wurden. Daß die iranischen Behörden auf der Hinrichtung beharren, ist besonders deshalb erschreckend, weil der Fall durch ernste Verfahrensfehler belastet wurde und das Urteil sich vor allem auf durch Folter erzwungene Geständnisse stützt.“
Er fügte hinzu: „Das blutige Dossier der vom Iran – für gewöhnlich nach unfairen Gerichtsverfahren - begangenen Hinrichtungen jugendlicher Delinquenten macht die gerichtliche Behandlung Jugendlicher zum Gespött und verrät schamlos die Zugeständnisse, die der Iran den Rechten der Kinder gemacht hat. Die iranischen Behörden müssen diese Hinrichtung sofort aufgeben; sie müssen Alireza Tajiki eine faire Wiederaufnahme seines Verfahrens einräumen, bei der die Todesstrafe und erzwungene ‚Geständnisse’ keine Rolle spielen dürfen.“
Amnesty sagt in der Erklärung vom 12. Mai: „Im vorigen Jahr wurden im Iran mehr als 970 Menschen hingerichtet. Im Januar 2016 veröffentlichte Amnesty International einen Bericht, der davon handelte, daß die iranischen Behörden trotz partieller Reformen, die sie im Jahre 2013 eingeführt hatten, um die Kritik an der bestürzenden Bilanz ihrer Hinrichtung jugendlicher Delinquenten zum Schweigen zu bringen, weiterhin Dutzende junger Menschen wegen Verbrechen, die sie begangen hatten, als sie noch nicht 18 Jahre alt waren, zum Tode verurteilten – ein Verstoß gegen die völkerrechtlichen Verpflichtungen.“