Politischer Gefangener im Iran zu fast 40 Jahren Haft verurteilt
Der iranische politische Gefangene Alireza Golipour wurde zu 39,5 Jahren Haft und 170 Peitschenhieben durch das Mullahregime im Iran verurteilt.
Alireza Golipour wurde am Dienstag über das Urteil informiert. Das Regime hielt am 19. April 2016 einen beschämenden Prozeß in Teheran ab, Vorsitzender war der berüchtigte Richter Abolqasem Salavati, der für seine ruchlosen Urteile bekannt ist.
Seine Hauptstrafe beträgt 15 Jahre, weil er die iranische Hauptoppositionsgruppe der Volksmojahedin Iran (PMOI/MEK) unterstützt hat. Golipour lehnte in scharfen Worten den Raketenangriff auf die PMOI Mitglieder in Camp Liberty am 29. Oktober 2015 im Irak durch Agenten des iranischen Regimes ab. Zu dieser Zeit befand er sich nach schwerer Folter und Mißhandlung im Krankenhaus.
In einer weiteren Anklage wurde er zu 10 Jahren Haft verurteilt, weil er „Verschwörungen im Gefängnis gegen das Regime“ getätigt haben soll und weitere sechs Monate Haft wurden wegen Beleidigung von Vertretern des Regimes verhängt. Acht Jahre Haft wurden verhängt, weil er aus dem Geheimdienstministeriums ausgestiegen war. Der Rest der Strafe wurde für die Verbreitung von Propaganda und seiner öffentlich verbreiteten Meinung während der Amtszeit von Mahmoud Ahmandinejad verhängt.
Alireza Golipour (30) wurde trotz Lungenkrebs und schwerer Blutungen aus seiner Nase medizinische Hilfe verweigert. Als Student der Kommunikationswissenschaften arbeitete er für das Geheimdienstministerium. 2009 wurde er bei den Volksaufständen verhaftet. Im Oktober 2012 wurde er erneut verhaftet, nachdem er aufgedeckt hatte, welch intensive Korruption im Geheimdienstministerium herrscht. Nach vielen Monaten der Folter und Einzelhaft wurde er zusammen mit Strafgefangenen im Evin Gefängnis in eine Zelle gesperrt, dort wurde er von Gangs des Regimes im Mafia Stil mißhandelt. Seine Familie ist Opfer ständiger Bedrohung und Schikanen.
Am 1. Februar sendete er aus dem Evin Gefängnis eine Erklärung an „das Volk im Iran“ gerichtet. In der Erklärung rief er zum Widerstand gegen das Mullahregime auf.
„Nach drei Jahren der Folter rufe ich immer noch laut heraus, dass dieses Regime eine Diktatur ist und dass es der schlimmste Unterdrücker aller Zeiten für das iranische Volk ist.“
„Ich möchte stolz der großen iranischen Nation sagen, dass ich weiterhin fest für meinen Glauben einstehen werden. Ich fordere die internationale Gemeinschaft auf, zu verstehen, dass die Rechte des iranischen Volkes durch diese Diktatur unterdrückt werden“, ergänzte er.