AAWA e.V. und Ablenkungsmanöver des iranischen Regimes
Von Dirk Holzhüter*
Während im Iran Tausende Iraner unter dem „moderaten“ Mullah Hassan Rohani in den Gefängnissen abgeschlachtet, gefoltert, drangsaliert und schikaniert wurden und seit 37 Jahren Millionen Menschen aus dem Iran fliehen, sehen diverse „Kulturvereine“ in Deutschland keine andere Aufgabe, als die Arbeit von deutschen Menschenrechtsaktivisten, des iranischen Widerstandes und seiner Oppositionsgruppen zu diffamieren. All das mutet nicht nur so an, als würde man einen Schmetterling für den wütenden Hurrikan verantwortlich machen, der über einer Nation tobt, sondern es ist gezielte und gut getarnte echte Propaganda für das iranische Regime, welches Angst davor hat, dass die iranische Widerstandsbewegung mehr und mehr in der deutschen Gesellschaft und Politik Fuß fasst.
Warnung vor Manipulation: v.l.n.r.: Batool Soltani (Betreiberin des dubiösen Vereins Iran-Zanan in Köln), Ali-Akbar Rastgou (3. von links, Betreiber des sog. „Kulturvereins“ AAWA-Association in Köln), Masoud Khodabandeh (r. Betreiber des Internet-Portals Iran-Interlink in UK). Die „Britische Parlamentarische Gruppe für einen freien Iran“ schlägt Alarm. Sie bezeichnet diese Vereine als „Tarnvereine“, die sich als „NGOs“ vorgeben und wirft ihnen Verbreitung von Desinformationen des iranischen Geheimdienstes VEVAK gegen die iranische Opposition vor.[1]
In Deutschland ist vor allem der sogenannte Kulturverein „AAWA e.V.“ führend in der Diffamierung der Menschen, die für den Iran Freiheit wollen und sich legitimer weise an seinen Widerstand wenden. Der Raum, den die Diffamierung von Menschenrechtsaktivisten, Politikern, Bundestagsabgeordneten und Widerstandskämpfern im Exil gegen die Tyrannei im Iran einnimmt, ist so auffällig hoch, dass von einer „ehrenamtlichen Tätigkeit“ einiger enttäuschter Aussteiger des iranischen Widerstandes keine Rede mehr sein kann.
Vor allem die Art und Weise, wie die Unterstützer des iranischen Widerstandes diffamiert werden, erinnert nicht an Meinungsfreiheit, sondern sehr an das Bloßstellen und Bedrohen von Dissidenten aller Art, wie es üblich bei den Mullahs ist. Während im Iran gerne Kleinkriminelle mit Gefängniskleidung und gefesselten Armen und verbundenen Augen durch die Straßen getrieben werden, um sie bloß zu stellen und auf perverseste Art und Weise zu demütigen, werden bei AAWA auf seiner Webseite wie selbstverständlich Namen von Unterstützern des iranischen Widerstandes nicht nur genannt, sondern direkt in die Ecke eines Lakaien der Volksmojahedin Iran gestellt. Vor allem die deutschen Aktivisten werden in letzter Zeit vermehrt knallhart und ohne jeglichen Beleg als „Propagandisten der MEK“ (alternative Bezeichnung der Volksmojahedin Iran) tituliert, nur weil sie auf Veranstaltungen des Nationalen Widerstandsrates Iran (NWRI) redeten und sich öffentlich für die Ziele des iranischen Widerstandes äußern.
In Artikeln werden diese Unterstützer als bezahlte Lakaien der Volksmojahedin Iran bezeichnet, während der AAWA e.V. natürlich nur aus ehrenamtlichen Mitgliedern besteht. Während auf die 7 Millionen Euro gepocht wird, welche die Volksmojahedin Iran nach der „perversen Terrorlistung“ (O-Ton britisches Berufungsgericht) aus gesperrten Geldern bekamen, werden die 100 Milliarden Euro des iranischen Regimes verschwiegen, welches dieses nun aus einer völlig berechtigten Sanktionsmaßnahme aufgrund seines Baus von Kernwaffen wieder verwenden kann.
Vor allem könnte die Realität nicht weiter entfernt sein. Kein deutscher Menschenrechtsaktivist, der für den iranischen Widerstand aktiv ist, ist Mitglied oder Söldner der MEK. Wir können uns nicht erlauben, die über 50 Jahre des Widerstandes dieser Gruppe überhaupt nur ansatzweise einzuordnen. Wir wissen nur, dass sie für ihren Kampf gegen die Tyrannei mehr bluten mussten, als jede andere Oppositionsgruppe der letzten 50 Jahre. Wenn deutsche Menschenrechtsaktivisten mit den Zielen nach Freiheit im Iran sympathisieren, sind sie nicht automatisch Söldner der MEK! Es mutet ebenso unsinnig an, wie uns alle als Muslime zu bezeichnen, nur weil wir für eine Vereinigung sprechen, die hauptsächlich aus Muslimen besteht. Auch hier käme niemand auf den Gedanken, deshalb gleich seinem Glauben abgeschworen zu haben.
Hinzu kommt, dass der Nationale Widerstandsrat Iran und die Volksmojahedin Iran die überhaupt noch letzte verbliebene organisierte Opposition des Iran und im Exil sind und das trotz über 120.000 ermordeter Volksmojahedin durch die Diktatur der Mullahs und des persischen Schahs seit ihrer Gründung. Wer sich für die Freiheit im Iran als Europäer engagieren will, muss demnach zwangsläufig auf den NWRI und die Mojahedin zutreten, denn sie sind die einzige Alternative zum System, die einzige Chance für einen freien Iran, ohne perverse Beschwichtigung von islamistischen Fundamentalisten oder dem noch perverseren Krieg gegen den Iran..
Die deutschen Aktivisten sind nur aus einem Grund für den NWRI und die Volksmojahedin (MEK) aktiv: Sie wollen Freiheit, Frieden und das Recht zur Selbstbestimmung für alle Völker. Dass sich immer mehr deutsche Menschenrechtsaktivisten dabei für den iranischen Widerstand entscheiden, liegt vor allem daran, dass im Iran diese Dinge am meisten in der Welt mit Füßen getreten werden. Jeder Aktivist findet in seinem Streben vor allem eine Volksgruppe, die ihn in seinem Gerechtigkeitsempfinden besonders bewegt. Bei dem einen sind es die unterdrückten Frauen, bei dem anderen die Zehntausenden Kinderehen im Iran jedes Jahr, bei dem Dritten die Unterdrückung der Studenten und Jugendlichen und bei einem anderen die Angst vor dem Bau von Kernwaffen und der Förderung des internationalen Terrorismus und Fundamentalismus durch das Regime.
Vor allem aber interessiert die deutschen Menschenrechtsaktivisten das Auftreten der Aktivisten des iranischen Widerstandes. Was das Aufstellen von Programmen wert ist, sieht der deutsche Bürger genug in der Gleichschaltung unserer Parteien und der Medienlandschaft und in der deutschen Geschichte. Was uns interessiert, ist die Art und Weise, wie diese Menschen auf uns zutreten und das Ergebnis ist: Sie sind es Wert, Zeit und Mut für sie zu geben, denn sie haben viel Respekt, Ehre, Menschlichkeit und Mitgefühl im Herzen. Sie mögen Radikal im Umgang mit den iranischen Mullahs sein, aber wer kann es jemandem verdenken, der seine ganze Familie durch sie verlor? Der gesamte iranische Widerstand ist überhaupt erstaunlich friedlich in seinem Handeln und Denken, wenn man seine Mitglieder in der Zentrale in Berlin besucht. Ich glaube, Deutsche wären nicht so friedlich, wenn man jeden Tag Hunderte seiner Landsleute abschlachtet und seine Frauen mit neun an alte Säcke verkauft. Diese Friedfertigkeit ist nicht gespielt, sondern diese Menschen haben gelernt, dass nur die Mullahs ihr Feind sind.
Es bleibt am Ende ein Fakt: Der iranische Widerstand ist die einzige Alternative zum iranischen Regime. Es gibt keine andere, als sie. Es spielt keine Rolle, ob MEK Anführer Massoud Rajavi dies oder jenes sagte, ob dieser oder jeder Halbsatz widerlegt werden muss, es geht um Freiheit und ehrlich gesagt, was hat je die Eiche das Kratzen eines Ebers an dieser interessiert?
AAWA e.V. ist - in welchem Auftrag auch immer - nur daran interessiert, die Opposition und seine Unterstützer zu diffamieren, der Rest der Meldungen auf seiner Webseite ist Beschwichtigung der Taten des iranischen Regimes. Doch wir deutschen Unterstützer des iranischen Widerstandes schicken ihm nur eine Botschaft: Es stoppt uns nicht! Wir machen weiter, denn unser Ziel ist ein gutes Ziel. Wir wollen Frieden, Freiheit, Demokratie und dass die Iraner selbst entscheiden, was sie tun. Und darin wird uns kein AAWA e.V. aufhalten! Niemals!
Was die rechtliche Dimension seiner Diffamierungen betrifft, so sollten wir jedoch auch hier entschlossen „Nein“ sagen. Es kann nicht angehen, dass deutsche Menschenrechtsaktivisten neben der Flagge der Volksmojahedin abgedruckt werden. Das ist eine Lüge, Diffamierung und Rufmord und dagegen werden wir vorgehen, denn wir sind niemanden Lakai oder Anhänger, außer unserem Gewissen!
Von den deutschen Behörden erwarten wir entschlossenes Vorgehen. Es kann nicht sein, dass offensichtliche Lobbyisten eines fundamentalistischen Regimes frei und ungeschoren Deutsche und echte politische Flüchtlinge diffamieren können. Diese Dinge müssen aufhören. Jeder von uns ist bereit, sich einer sachlichen Kritik zu stellen, wir hören uns auch die Aussagen der Mullahs und seiner Söldner an, wenn es sein muss. Aber uns in den Diffamierungswahn einer religiösen Kaste ziehen zu lassen, welche keinerlei Kritik in jeglicher Form von jeglicher Seite duldet, dafür sind wir nicht bereit. Wenn die Herren Rastgou und Co. sich inhaltlich mit den Volksmojahedin auseinander setzen wollen, sollen sie das tun, aber das ist für uns nur Ablenkungsmanöver, denn es geht um ganz andere Dinge und es geht vor allem jetzt um die Mörder des iranischen Volkes und erst wenn diese endlich vom Volk beseitigt wurden, dann können wir uns gerne über die Vergangenheit der MEK auseinander setzen oder besser gesagt soll das iranische Volk in echten freien Wahlen ohne Wächterrat und gedrillte Revolutionsgardisten an den Urnen abstimmen, ob sie die MEK ebenso sehen, wie der AAWA e.V., oder auch nicht.
* Dirk Holzhüter ist Menschrechtsaktivist und Iran-Kenner in Berlin.
[1] http://iran-update.com/sicherheit/item/173-spionage-fuer-die-mullahs-iranische-agenten-in-deutschland