In der iranischen Hauptstadt demonstrieren Metallarbeiter im Ruhestand schon den dritten Tag
Am 19. April demonstrierten iranische Metallarbeiter im Ruhestand schon den dritten Tag vor der Majlis – dem Parlament – des iranischen Regimes in Teheran, um ihre überfälligen Renten einzufordern.
Die Demonstration im Ruhestand befindlicher Arbeiter der Stahlindustrie des Iran begann um 7. 30 Uhr Ortszeit. Die Demonstranten skandierten: „Wir fordern Gerechtigkeit!“ Sie fügten hinzu, sie würden ihre Demonstrationen nicht beenden, bis ihren Forderungen entsprochen worden sei.
Massenhaft waren die repressiven Sicherheitskräfte des Regimes anwesend; sie versuchten, die Bewohner des Stadtviertels von der Teilnahme an der Demonstration abzuhalten.
Am Montag veranstalteten die im Ruhestand befindlichen Metallarbeiter vor der Majlis bereits eine ähnliche Demonstration; sie begann um 8 Uhr. Nach einer Stunde bezogen 50 Beamte der repressiven Sicherheitskräfte auf Motorrädern Stellung in der Umgebung der Majlis, um eine Steigerung des Protests zu verhindern.
Einer der Demonstranten sagte: Sicherheitsbeamte beschlagnahmten die Mobiltelefone einiger Frauen, die die Versammlung filmten und photographierten. Die Polizei sowie Beamte in Zivil versuchten auch, anderen Leuten den Zugang zu dem Gelände und mithin zur Teilnahme an der Demonstration zu verwehren.
Ein anderer Demonstrant wies darauf hin, dass mehr als 85 000 Metallarbeitern im Ruhestand ihre Renten geschuldet würden. Er fügte hinzu: Der Rentenfonds der Stahlindustrie ist unfähig, seine Schulden zu bezahlen; er wird bald bankerott sein.
Am Sonntag versammelten sich etwa 5 000 Arbeiter der Stahlindustrie im Ruhestand und ihre Angehörigen vor dem Parlament, um gegen die Verzögerung der Rentenzahlung und andere Versicherungsprobleme zu demonstrieren. Viele von ihnen waren von Isfahan – im Zentraliran – nach Teheran gekommen.
Die Demonstranten trugen Plakate, auf die ihre Forderungen geschrieben worden waren.
Den Demonstranten zufolge wurden seit fünf Jahren einige der Dividenden vorenthalten, die sie wegen harter Arbeiter oder wegen ihrer Kinder oder ihrer Lebensgefährtin hätten erhalten müssen.
Nach Berichten aus Teheran entsandte das iranische Regime hunderte Beamte seiner repressiven Sicherheitskräfte – Spezialeinheiten und Beamte in Zivil – an den Ort der Demonstration. Die Truppen des Regimes kontrollierten die angrenzenden Straßen, darunter das Gelände, auf dem sich das „Shafa-Yahyaian-Krankenhaus“ befindet, und hinderten Personen und Fahrzeuge am Aufenthalt in den angrenzenden Straßen.
Die staatliche Zeitung „Javan“ räumte am 14. April ein, dass den Rentnern ihre Bezüge vorenthalten wurden. Die Zeitung zitierte einen Rentner dahin, dass er durch vielfache Verschiebung eine Monatsrente verloren habe. Dieser Rentner sagte: „Zu Anfang wurden unsere Renten wie für alle anderen zu Beginn des Monats ausgezahlt. Doch seit einem oder anderthalb Jahren wird die Auszahlung um bis zu 16 Monate verzögert.“
„Javan“ schrieb: „Die verzögerte Auszahlung von Renten und Angestelltengehältern hat ein neues Scenario geschaffen; es besteht jetzt ein oder zwei Jahre und übt Druck auf die Rentner aus.“
Am 11. April traten in Bandar Abbas, Shiraz, Isfahan und Yazd mehr als 10 000 Kraftfahrer in einen Streik ein, um gegen die Erhöhung der Steuern und gegen die Korruption in der staatlichen „Erhaltung der Straßen“ und „Organisation des Transports“ zu protestieren.
Herr Abbas Davari, Vorsitzender des Arbeitsausschusses des Nationalen Widerstandsrates des Iran (NWRI) wünschte am 12. April den streikenden Kraftfahrern Erfolg und rief alle Transportgewerkschaften sowie alle, die für die Rechte der Arbeiter eintreten, auf, sie im Iran zu unterstützen.
Er forderte das iranische Volk, besonders seine Jugend zur Solidarität mit den schwer arbeitenden Kraftfahrern und ihren Angehörigen auf.