Fundamentalismus, Feind Nr. 1 der Frauen

01-03-20140-Paris-International-conference-on-international-Day-of-Women-0013Bericht aus Paris: Aktivistinnen feiern Frauenemanzipation und demonstrieren Solidarität mit iranischen Frauen. Sie klagen: Rohanis Haltung zu den Frauenrechten beweise die Hohlheit seiner Behauptung, er wolle Mäßigung. Aktivistinnen aus aller Welt trafen mit prominenten Politikerinnen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Europa und den Vereinigten Staaten zusammen. Sie verwarfen den Gedanken, Hassan Rohani, der neue Präsident des Iran, sei ein Gemäßigter oder hätte Pläne für eine gemäßigte Politik. Sie stellten heraus, dies gelte besonders im Hinblick auf Probleme und Rechte der Frauen.

Aktivistinnen aus aller Welt trafen mit prominenten Politikerinnen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Europa und den Vereinigten Staaten zusammen. Sie verwarfen den Gedanken, Hassan Rohani, der neue Präsident des Iran, sei ein Gemäßigter oder hätte Pläne für eine gemäßigte Politik. Sie stellten heraus, dies gelte besonders im Hinblick auf Probleme und Rechte der Frauen.

Die internationale Konferenz fand am vergangenen Sonnabend in Paris statt, in Vorausschau auf den Internationalen Frauentag am 8. März.

Teilnehmerinnen aus verschiedensten Gruppen und Interessen bekräftigten die Notwendigkeit, den iranischen Widerstand gegen die religiöse Diktatur, die den Iran beherrscht, zu unterstützen. Nach Meinung der Teilnehmerinnen ist es notwendig, Teheran an der Unterstützung islamischer Fundamentalisten zu hindern, um die Rechte der Frauen in islamischen Ländern zu garantieren.

Die Versammlungshalle Eurosites les Docks de Paris war gefüllt mit Frauen, die teils traditionelle und geographisch bestimmte Kleidung trugen, teils nach westlicher Mode gekleidet waren.

Die iranische Oppositionspolitikerin Maryam Rajavi war die Hauprednerin der Veranstaltung. Ihre Rede fasste die jahrzehntelangen Erfahrungen des iranischen Widerstandes gegen die theokratische Herrschaft und ihren frauenfeindlichen Charakter zusammen. Sie erhielt donnernden Applaus. Dutzende Vereine iranischer Frauen im Exil: aus europäischen Ländern, aus den Vereinigten Staaten und Kanada hatten ihre Delegierten zu der Pariser Konferenz entsandt.

Die Vorsitzende des Exil-iranischen Frauenverbandes in Deutschland beleuchtete die systematische und institutionalisierte Aggression Teherans gegen die Frauen und ihre Rechte unter verschiedenen Aspekten und hob hervor, dass Hassan Rohani Teil des Establishments ist. Sein Auftrag ist, wie sie ausführte, einzig und allein, die religiöse Herrschaft, die den Iran versklavt hat, aufrechtzuerhalten. Die Aktivistin betonte, dass es töricht sei, Rohani einen Gemäßigten zu nennen. Sie zeigte auf, was für unheildrohende politische Ziele dieser Präsident hat, die Teheran in seinen bösartigen Plänen bestärken werden.

Die Frauenrechtlerin Niktalean aus Hamburg äußerte sich überaus kritisch zu den Haltungen des Westens Teheran gegenüber allgemein und speziell der Rohani-Regierung gegenüber. Sie bezeichnete die westliche Haltung als appeasement, das Teheran und seinen Helfershelfern in islamischen Ländern in die Hände spielt, zum Schaden besonnener Moslems im Allgemeinen und Frauen im Besonderen.

In ihrer bewegenden Rede sagte Frau Rajavi, die Fangarme des Teheraner Regimes hätten viele Teile der muslimischen Welt erfasst. Sie machte das Teheraner Regime hauptverantwortlich für das Massaker an 140.000 Menschen aus der syrischen Zivilbevölkerung, besonders an Frauen und Kindern. Frau Rajavi legte dar, wenige Länder in der Welt des Islam seien vom Starrsinn und von den Machenschaften Teherans unberührt geblieben.

Es sprachen unter anderen: Rita Süssmuth, frühere Präsidentin des Deutschen Bundestages; Michele Alliot-Marie, Inhaberin von Schlüsselpositionen in früheren französischen Regierungen – unter anderem war sie Außen- und Verteidigungsministerin –; Linda Chavez, ehemals Direktorin der Öffentlichkeitsarbeit im Weißen Haus; und nicht zuletzt Ingrid Betancourt, ehemals Präsidentschaftskandidatin in Columbien und jahrelang als Geisel festgehalten. Andere europäische Politikerinnen leisteten ebenfalls Redebeiträge.

Aktivistinnen aus Syrien, Palästina, Tunesien, Ägypten, Jordanien, Indien, Kanada und Australien stellten den Anwesenden eine breite Vielfalt von Problemen vor, mit denen sie in ihren Gesellschaften zu kämpfen haben. Der lauteste Aufschrei erging jedoch gegen den islamistischen Fundamentalismus.

Frau Rajavi bemerkte auch, das Mullahregime werde zusammensinken, sobald es Frauenhass und Fundamentalismusexport aus seiner Politik ausschlösse. Darum hätten Mohammad Khatami, iranischer Präsident Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts, und Rohani Signale von Mäßigung und Reform gegeben, aber im Endeffekt nichts unternommen, um die Unterdrückung und Diskriminierung der iranischen Frauen zu mildern, denn das hätte den Anfang vom Ende der religiösen Herrschaft bedeutet. Sie fügte an, aus diesem Grund führe Rohani die Gesetze aus, die der frühere Präsident Mahmoud Ahmadinejad eingebracht habe.

Prof. Rita Süssmuth betonte die Notwendigkeit, die oppositionellen Frauen zu verteidigen, die unter den etwa 3000 noch in Camp Liberty (in der Nähe des Flughafens Bagdad) festgehaltenen Mitgliedern der iranischen Volksmudschahedin seien. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Lagers genössen nicht den mindesten Schutz, sie hätten keinerlei Sicherheit angesichts der ständigen unmittelbaren Gefahr, militärisch bzw. mit Raketen angegriffen zu werden.

Die Konferenz rief alle Aktivistinnen auf, sie sollten die US-Regierung drängen, ihre den Bewohnern von Camp Liberty gegebenen Versprechen, sie zu schützen, endlich wahrzumachen.

Erstveröffentlichung: http://www.freiewelt.net/fundamentalismus-feind-nr-1-der-frauen-10026145/