Grenzenlose Diskriminierung? Die Ungleichbehandlung des weiblichen Geschlechts macht im Iran offenbar auch vor virtuellen Frauen keinen Halt.
Die Rechte der Frauen sind im Iran von Gesetzes wegen stark beschnitten. Aus vielen Bereichen des öffenltichen Lebens wird der weibliche Teil der Bevölkerung verbannt. Dieses Problem trifft nun auch Zocker. Vom 12. bis zum 16. September findet im Iran ein „League of Legends“-Turnier statt. Um den Anforderungen der Regierung gerecht zu werden, sperrt der Veranstalter sämtliche Spielfiguren weiblichen Geschlechts vom Turnier aus. Das zumindest legt einem Medienbericht zufolge eine Facebook-Meldung der iranischen World-Cyber-Games-Organisation nahe, die mittlerweile nicht mehr erreichbar ist. Aktuell verhandeln die Veranstalter angeblich über eine Lockerung des Verbots, nach der zumindest ein Teil der weiblichen Charaktere genutzt werden darf.
Grund für die Aufregung ist die spärliche Bekleidung einiger Champions. Der Veranstalter erklärte gegenüber einem Fachmagazin, dass er seit zwei Monaten mit der iranischen Regierung verhandele, um eine Genehmigung für das Turnier zu erhalten. Die habe man ihm letztendlich nur unter bestimmten Bedingungen erteilt. Dazu gehört offenbar auch der Ausschluss von leicht bekleideten Spielcharakteren weiblichen Geschlechts. Unklar ist indes, ob es sich bei der Veranstaltung um ein offizielles E-Sport-Turnier handelt. (Computer Bild / Manuel Bauer)