Bei den Atomverhandlungen über den Iran liegen die Positionen der Verhandlungspartner weit auseinander. US-Außenminister Kerry legte jetzt noch einmal verbal nach und schlug einen schärferen Ton an.
Handelsblatt – Wien - Im Atomstreit mit dem Iran haben die USA parallel zu einer neuen Verhandlungsrunde einen schärferen Ton angeschlagen. Es sei kein Geheimnis mehr, dass der Iran innerhalb von zwei Monaten genug spaltbares Material für eine Atombombe herstellen könnte, sollte die Führung in Teheran dies wünschen, sagte US-Außenminister John Kerry am Dienstag bei einer Parlamentsanhörung in Washington. Seine Äußerungen unterstrichen noch einmal die Brisanz der laufenden Verhandlungen zwischen der sogenannten Sechser-Gruppe und dem Iran, die am Dienstag in Wien in eine weitere Etappe gegangen waren.
In der bis Mittwoch laufenden Verhandlungsrunde geht es vor allem um die Frage, wie das iranische Atomprogramm überwacht werden kann und wie mit den seit 2006 verabschiedeten Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verfahren werden soll. Diplomaten warnten vor überzogenen Hoffnungen auf einen raschen Durchbruch. „Wir sind noch in der Erkundungsphase“, sagte ein Diplomat.